APA/EVA MANHART

Fingierte Messerattacke in NÖ: Verdächtiger enthaftet

Im Fall um eine fingierte Messerattacke im Mai in Aderklaa (Bezirk Gänserndorf) ist vergangenen Freitag ein Mann enthaftet worden. Die 31-jährige Verdächtige soll ihren Bekannten beschuldigt haben, die Idee zur Tat gehabt und auf sie eingestochen zu haben, um einen Angriff ihres Ex-Partners vorzutäuschen. Nach einem Gutachten sei sein Mandant enthaftet worden, sagte Rechtsanwalt Mirsad Musliu auf APA-Anfrage und bestätigte damit einen "Krone"-Bericht (Sonntag-Ausgabe).

Dem Verdächtigen wird Verleumdung und falsche Beweisaussage angelastet. Er bestreitet die Vorwürfe. Weil die 31-Jährige angegeben hatte, nach der fingierten Attacke in dem Pkw ihres Bekannten mitgefahren zu sein, wurde der Wagen des Mannes auf Blutspuren untersucht. "Im Auto meines Mandanten wurden keine DNA-Spuren der Frau gefunden", sagte Musliu zum Gutachten. Der Mann, über den am 7. September wegen Verdunkelungsgefahr die U-Haft verhängt worden sei, sei nun auf freien Fuß gesetzt worden.

Die fingierte Messerattacke soll am 17. Mai stattgefunden haben, in der Wohnung soll sich laut Medien auch das elfjährige Kind der Frau befunden haben. Die 31-Jährige war mit Bauchverletzungen ins Spital eingeliefert worden, als Täter hatte sie ihren früheren Partner genannt. Zunächst wurde über den 41-jährigen Ex-Lebensgefährten die Untersuchungshaft verhängt, aus dieser wurde der Mann allerdings aufgrund von Widersprüchen entlassen. Wegen seiner beeinträchtigten Sehleistung hätte er laut einem Sachverständigen nicht entsprechend am Tatort agieren können. In Folge wurde über die Frau U-Haft verhängt.

Die 31-Jährige gab daraufhin die fingierte Messerattacke zu. Den Vorwurf des Mordversuchs an ihrem Ex-Partner bestritt sie. Geprüft wird, ob die Verdächtige in zwei Vorfälle im Sommer und Herbst 2022 involviert war, nach denen der 41-jährige damalige Partner jeweils ins Krankenhaus gebracht werden musste. Nach dem Konsum eines mutmaßlich mit Methanol versetzten Getränks im Juli des Vorjahres war der Mann fast erblindet.

Vergangenen Herbst war der 41-Jährige mit Schnittverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Frau soll die Rettung gerufen und von einem Suizidversuch des Mannes gesprochen haben. Der 41-Jährige bestritt dies und berichtete von einem Blackout nach dem Verzehr von Muffins.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Fall um eine fingierte Messerattacke im Mai in Aderklaa ist vergangenen Freitag ein Mann enthaftet worden.
  • Die 31-jährige Verdächtige soll ihren Bekannten beschuldigt haben, die Idee zur Tat gehabt und auf sie eingestochen zu haben, um einen Angriff ihres Ex-Partners vorzutäuschen.
  • Die fingierte Messerattacke soll am 17. Mai stattgefunden haben, in der Wohnung soll sich laut Medien auch das elfjährige Kind der Frau befunden haben.