Experten schlagen wegen Antibiotikaresistenzen Alarm
Es brauche einen zurückhaltenden Einsatz von Antibiotika und fortlaufend neue, resistenzbrechende Mittel. Alleine in der Europäischen Union sterben nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC jährlich 35.000 Menschen an Infektionen durch antibiotikaresistente Erreger. Wenn Antibiotika eingesetzt werden, töten sie laut Robert Koch-Institut nicht alle Bakterien - die resistenten überleben und vermehren sich weiter. Die Entstehung von Resistenzen könne nicht verhindert, sondern nur verlangsamt werden, hieß es.
Nach Angaben der PEG wurden seit 2017 nur zwölf neue Antibiotika zugelassen. Zehn davon gehörten zu Klassen, gegen die sich bereits Resistenzmechanismen gebildet hätten. Das Problem sei, dass Pharmaunternehmen mehr und mehr die Produktion von Antibiotika aufgäben, weil sie sich nicht rechne. Es brauche daher dringend wirtschaftliche Anreize von der Regierung.
Zusammenfassung
- Die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen alarmiert Experten, da jährlich 35.000 Menschen in der EU an Infektionen durch resistente Erreger sterben.
- Seit 2017 wurden nur zwölf neue Antibiotika zugelassen, wobei zehn davon bereits Klassen angehören, gegen die Resistenzen bestehen.
- Pharmaunternehmen ziehen sich zunehmend aus der Produktion von Antibiotika zurück, da es sich finanziell nicht lohnt, was wirtschaftliche Anreize der Regierung erforderlich macht.