Ex-Pfarrer und Schützling sollen hohe Summen ergaunert haben
Im Juli hatte laut dem Artikel eine 85-Jährige bei der Polizei in Sankt Georgen an der Gusen im Mühlviertel Anzeige erstattet, weil sich der Priester bei ihr 24.000 Euro ausgeliehen, diese aber nie zurückgezahlt habe. Damit kamen die Ermittlungen ins Rollen. Diese hätten ergeben, dass insgesamt 39 meist ältere Damen aus Ober- und Niederösterreich sowie aus Salzburg um größere Summen gebracht worden sein sollen - 32 von dem emeritierten Pfarrer um insgesamt 430.000 Euro, sieben von dem einschlägig vorbestraften 51-Jährigen um 470.000 Euro, was eine Gesamtschadenssumme von rund 900.000 Euro ergebe.
Die Staatsanwaltschaft Linz bestätigte den Artikel im Wesentlichen. Man habe nach mehrmonatigen Ermittlungen nun den Abschlussbericht der Polizei erhalten, der erst gesichtet werden müsse, so Sprecher Florian Roitner zur APA. Es handle sich aber jedenfalls um mehr als 30 Opfer und einen sechsstelligen Schaden. Der Pfarrer dürfte demnach selbst von dem 51-Jährigen getäuscht worden sein, der mit unterschiedlichen Begründungen immer wieder Bares von ihm wollte.
Der Geistliche soll dann andere Personen um Geld gebeten haben. Anfangs habe er gesagt, dass es für einen Bekannten sei, berichtete Roitner, danach soll er aber auch selbst andere Begründungen aufgetischt haben. Aber immer sei versprochen worden, das Geld zurückzuzahlen. Laut "Krone" sei sein Schützling spielsüchtig und habe u.a. behauptet, ein Millionenerbe zu sein, dessen Geld aber vorübergehend unerreichbar auf einem Treuhandkonto geparkt sei.
Der 51-Jährige wurde festgenommen. Er saß zunächst in Untersuchungshaft, mittlerweile verbüßt er wegen eines anderen Delikts eine Gefängnisstrafe. Der emeritierte Pfarrer wurde auf freiem Fuß angezeigt. Eine Entscheidung über etwaige Anklagen steht noch aus.
Zusammenfassung
- Ein mittlerweile in den Ruhestand versetzter oö. Geistlicher und sein Schützling sollen insgesamt mehr als 30 Personen um eine sechsstellige Summe gebracht haben.
- Der Ex-Pfarrer, der im guten Glauben gehandelt haben will, wurde auf freiem Fuß angezeigt, der Schützling, der sich u.a. als gerade nicht liquider Millionenerbe ausgegeben haben soll, ist derzeit ohnehin in Strafhaft.
- Damit kamen die Ermittlungen ins Rollen.