Europol gelingt Schlag gegen Kriminalität im Dark Web
Im Dark Web - einem schwer zugänglichen und häufig für kriminelle Aktivitäten genutzten Teil des Internets - werden von organisierten Banden neben Drogen auch Waffen und Diebesgut angeboten. Bei der Operation mit der Bezeichnung "DisrupTor", in die auch das österreichische Bundeskriminalamt eingebunden war, wurden laut Europol Bargeld und virtuelle Währungen im Wert von 6,5 Millionen US-Dollar (5,5 Millionen Euro) sowie 500 Kilogramm Drogen - darunter Heroin, Kokain und Ecstasy - sowie 64 Schusswaffen beschlagnahmt.
"DisrupTor" geht auf erfolgreiche deutsche Ermittlungen gegen Anbieter im Dark Web und deren Kunden im Jahr 2019 zurück, wie das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) auf Anfrage mitteilte. Eine Folge dieser Ermittlungen seien zahlreiche Strafverfahren gegen Verkäufer und Abnehmer, die sowohl in Deutschland, als auch im europäischen Ausland geführt werden, teilte das BKA mit.
Die Operation sei ein klares Signal an Internet-Kriminelle, sagte der Leiter des Cybercrime Centre von Europol, Edvardas Sileris. "Das verborgene Internet ist nicht länger verborgen, und Ihre anonymen Aktivitäten sind nicht länger anonym. Strafverfolger sind entschlossen, Kriminelle aufzuspüren - egal, ob sie auf der Straße operieren oder hinter einem Computer-Monitor."
"DisrupTor" war den Angaben zufolge 2019 die Zerschlagung des "Wall Street Market" vorausgegangen, einer der größten illegalen Märkte im Dark Web. Im April 2019 hatten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das BKA drei Tatverdächtige festgenommen, die unter Verdacht stehen, diesen illegalen Online-Marktplatz gemeinsam betrieben zu haben.
Zusammenfassung
- Schlag gegen den internationalen Rauschgifthandel im "dunklen Teil" des Internets: Bei einer großangelegten Polizei-Operation sind 179 mutmaßliche Anbieter von Drogen und anderen illegalen Gütern im sogenannten Dark Web festgenommen worden.
- Allein in den USA seien es 121 Verdächtige gewesen, in Österreich drei, teilte die europäische Polizeibehörde Europol am Dienstag in Den Haag mit.