Europarat schlug Alarm wegen zunehmenden Menschenhandels
Der Europarat hat wegen des in Europa florierenden Menschenhandels Alarm geschlagen. 2018 wurden 15.310 Menschen als Opfer von Menschenhandel identifiziert, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht der Sachverständigengruppe des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) hervorgeht. Das sind 44 Prozent mehr als 2015.
Zwar würden die Staaten Opfer von Menschenhandel auf unterschiedliche Weise zählen, "die verfügbaren Daten deuten dennoch darauf hin, dass die Zahl der Menschen, die als Opfer dieses schrecklichen Verbrechens identifiziert wurden, erheblich zugenommen hat", erklärte der GRETA-Vorsitzende Davor Derencinovic. Auch sei davon auszugehen, dass die Zahl der unentdeckten Fälle noch sehr viel höher liege.
Der Bericht soll einen Überblick über die Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels liefern. Die Konvention, die alle 47 Mitgliedstaaten der Straßburger Länderorganisation unterzeichnet haben, war vor zwölf Jahren in Kraft getreten. GRETA zufolge bestehen bei der Identifizierung der Opfer von Kinderhandel sowie Maßnahmen dagegen die größten Probleme.
Auch die Bestrafung von Menschenhändlern sei vielerorts nach wie vor mangelhaft: "Die Zahl der Strafverfolgungen und Verurteilungen ist in vielen Ländern immer noch gering, und die verhängten Strafen sind manchmal nicht abschreckend genug", kritisierten die Experten.
Zusammenfassung
- 2018 wurden 15.310 Menschen als Opfer von Menschenhandel identifiziert, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht der Sachverständigengruppe des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels (GRETA) hervorgeht.
- Das sind 44 Prozent mehr als 2015.
- Der Bericht soll einen Überblick über die Umsetzung der Konvention des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels liefern.