Schach: Carlsen will nach Turnier reden
Carlsen hatte im Duell mit Niemann beim Online-Turnier "Julius Bär Generation Cup" nach nur einem Zug aufgegeben. Die Beiden sind aber nicht erst seit Montag nicht gut aufeinander zu sprechen, Konflikte hatte es auch schon zuvor gegeben.
Betrugsvorwurf gegen Niemann
Anfang September verlor Carlsen beim Sinquefield Cup in St. Louis überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Gründe nannte der 31-jährige Norweger nicht, twitterte lediglich ein altes Interview des Fußball-Trainers José Mourinho, in dem der Portugiese sagte: "Ich ziehe es vor, nichts zu sagen. Wenn ich etwas sage, komme ich in große Schwierigkeiten, und ich möchte nicht in große Schwierigkeiten kommen."
Die Schach-Szene deutete Carlens Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann. Der US-Amerikaner gab während des Sinquefield Cups in einem Interview zu, zweimal als Teenager im Alter von zwölf und 16 Jahren bei Online-Partien betrogen zu haben, nie jedoch in Präsenz am Schachbrett. Das Zweifeln nun allerdings viele an und heftig wird auch darüber spekuliert, in welcher Form Niemann geschummelt haben könnte. Beweise für einen Betrug liegen jedenfalls nicht vor.
Redet Carlsen nach dem Turnier?
Und Carlsen selbst hütete sich auch davor so etwas auszusprechen. "Leider kann ich mich dazu nicht äußern, aber die Leute können ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen und das haben sie auch getan", sagte Carlsen im Interview des Portals "chess24" auf die Frage, weshalb er die Partie gegen Niemann so früh wieder beendet hatte. Zudem fügte er hinzu: "Ich muss sagen, dass ich von Niemanns Spiel sehr beeindruckt bin und ich denke, dass sein Mentor Maxim Dlugy einen großartigen Job gemacht haben muss."
Nachfragen, warum er Dlugy in diesem Zusammenhang erwähnte, wollte Carlsen nicht kommentieren. Etwas mehr Licht könnte kommende Woche in die Sache kommen. "Ich hoffe, dass ich nach dem Turnier etwas mehr sage." Das Finale des Schach-Turniers geht am Sonntag über die Bühne.
Zusammenfassung
- Vorzeitig beendete Partien und Betrugsvorwürfe: In der Schach-Elite herrscht derzeit alles andere als Harmonie.
- Im Mittelpunkt stehen Weltmeister Magnus Carlsen und der 19-jährige aufstrebende US-Amerikaner Hans Niemann.
- Carlsen hatte im Duell mit Niemann beim Online-Turnier "Julius Bär Generation Cup" nach nur einem Zug aufgegeben. Die Schach-Szene deutete Carlens Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann.
- Etwas mehr Licht könnte kommende Woche in die Sache kommen. "Ich hoffe, dass ich nach dem Turnier etwas mehr sage", so Carlsen. Das Finale des Schach-Turniers geht am Sonntag über die Bühne.