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"Wissen nicht, was sie nehmen": EU schlägt bei Drogenmix Alarm

Hochwirksame synthetische Substanzen und neue Drogenmischungen schlagen in den drogenbezogenen Todesfällen auf EU-Ebene auf. Die Menschen würden nicht mehr wissen, was sie eigentlich einnehmen. Die EU schlägt in einem neuen Drogenbericht Alarm und setzt bereits Maßnahmen.

6.392 Drogentote gab es im Jahr 2022 in der EU. 172 davon in Österreich. Das geht aus dem am Dienstag in Lissabon vorgestellten europäischen Drogenbericht 2024 von der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) hervor.

Ein hoch dosierter Konsum von Opioiden, allen voran Heroin, führte in zwei Dritteln der Fälle zum Tod. Bei etwa 1.800 Todesfällen spielte Heroin die Hauptrolle. In Österreich lag die Zahl der an Heroin Verstorbenen bei 77 Prozent. 

Noch gefährlich wird die Einnahme von Heroin in Kombination mit Benzodiazepinen, vulgo Benzos. Benzos sind verschreibungspflichtige Schlaf- bzw. Beruhigungsmittel, die bei der Mehrheit der Todesfälle in mehreren europäischen Ländern festgestellt wurden. Auch in Österreich. 

Wie der Bericht zeigt, ist der gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Konsum mehrere psychoaktiver Substanzen weit verbreitet. Nicht nur die Mischung Benzos-Opioide, sondern auch Alkohol mit Kokain erschweren die Hilfe bei einer Überdosierung.

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Menschen, "wissen nicht mehr, was sie einnehmen" 

Von der EMCDDA heißt es, dass viele nicht mehr wüssten, was sie eigentlich einnehmen und sich dadurch "größeren Gesundheitsrisiken" aussetzen. Die neue Drogenagentur der Europäischen Union (EUDA), die am 2. Juli ihre Arbeit aufnimmt, soll genau jene Polykonsummuster, wie es genannt wird, überwachen.

Heroin ist das am häufigsten konsumierte illegale Opioid. Synthetische Opioide spielen im Vergleich zu den USA in der EU noch eine wesentlich geringere Rolle. In baltischen Ländern gewinnen sie aber an Bedeutung. Das EU-Frühwarnsystem deutete 2023 schon auf einen vermehrten Konsum von Nitazenen hin. Sie werden meist als "synthetisches Heroin" verkauft. 

Auch der Konsum von Kokain steigt weiter an. Das EU-Frühwarnsystem hatte 2023 auch auf einen Anstieg bei Cannabinoiden hingedeutet. Manche von ihnen waren halbsynthetisch. 

Video: Jugendliche nehmen mehr Drogen

ribbon Zusammenfassung
  • Hochwirksame synthetische Substanzen und neue Drogenmischungen schlagen in den drogenbezogenen Todesfällen auf EU-Ebene auf.
  • Die Menschen würden nicht mehr wissen, was sie eigentlich einnehmen.
  • Die EU schlägt in einem neuen Drogenbericht Alarm und setzt bereits Maßnahmen.