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Erneut Sabotage in Frankreich - diesmal beim Internet

Bei nächtlichen "Sabotageakten" haben Unbekannte die Glasfaserkabel von mehreren französischen Internet-Anbietern beschädigt.

In mehrere Departements wurden in Schaltkästen, die zur Infrastruktur von Internet-Dienstleistern gehören, Kabel durchtrennt, berichten französische Medien unter Berufung auf Behörden.

Dadurch kam es zu großräumigen Internet-Ausfällen. Betroffen seien etwa die Internetanbieter Free, Bouygues oder SFR, hieß es am Montag aus Polizeikreisen.

Die Auswirkungen auf die Kunden seien aber minimal, da das Netzwerk so ausgelegt sei, dass der Verkehr umgeleitet werden konnte, sagte etwa der Sprecher des Telekommunikationsbetreibers SFR.

Von diesen "Sabotageakten" seien sechs Départements im Südwesten, Osten und Norden des Landes betroffen - die Hauptstadt Paris, wo derzeit die Olympischen Spiele stattfinden, jedoch nicht.

Medienberichten zufolge kam es zu Vandalismus an Infrastrukturen im Süden des Landes, in der Region Meuse nahe Luxemburg sowie im Gebiet Oise in der Nähe von Paris. Betroffene Unternehmen wie SFR oder auch Bouygues waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Insgesamt gab es Probleme in sechs der 101 französischen Départements.

Staatssekretärin verurteilt Taten "aufs Schärfste"

Frankreichs geschäftsführende Staatssekretärin für Digitales, Marina Ferrari, schrieb auf X, dass nächtliche Beschädigungen sich auf die Telekommunikationsanbieter auswirkten.

Betroffen sind der Staatssekretärin zufolge lokal der Zugang zum Kabel, Festnetz und Mobilfunk. Man arbeite an der vollständigen Wiederherstellung der Dienste. Ferrari schrieb: "Ich verurteile diese feigen und unverantwortlichen Taten aufs Schärfste."

Zuvor Sabotage an Schnellzügen

Vergangene Woche kam es zu Beginn der Olympischen Spiele zu Sabotageakten bei Schnellzügen. Die Behörden ermitteln bereits und vermuten eine linksextreme Gruppierung hinter der koordinierten Sabotageaktion.

Ob es eine Verbindungen zwischen den beiden Sabotage-Akten gibt, war laut Polizeiquelle noch nicht klar. Für nähere Informationen dazu sei es zu früh.

Am Wochenende normalisierte sich der Bahnverkehr in Frankreich schrittweise. Am Montagmorgen teilte Verkehrsminister Patrice Vergriete mit, dass alle Züge wieder "normal" führen. Am Montag hieß es aus Polizeikreisen, ein Linksextremer sei auf einem Gelände der französischen Bahn festgenommen worden.

ribbon Zusammenfassung
  • Erneut ist es in Frankreich mutmaßlich zu Sabotageakten gegen die Infrastruktur gekommen.
  • Offenbar kam es in der Nacht zu Vandalenakten gegen Internet-Infrastruktur.
  • In mehrere Departements wurden in Schaltkästen, die zur Infrastruktur von Internet-Dienstleistern gehören, Kabel durchtrennt, berichten französische Medien.
  • Dadurch kam es zu großräumigen Internet-Ausfällen. Betroffen sind Hérault, Bouches-du-Rhône, Oise, Meuse, Drôme und Aude.
  • Vergangene Woche kam es zu Beginn der Olympischen Spiele zu Sabotageakten bei Schnellzügen.
  • Die Behörden ermitteln bereits und vermuten eine linksextreme Gruppierung hinter der koordinierten Sabotageaktion.