Ermittlungen im Fall Kellermayr vor Abschluss
Die Behördensprecherin bestätigte der APA, dass ein von der Anklagebehörde in Auftrag gegebenes psychiatrisches Gutachten mittlerweile vorliegt. Die Expertise sollte klären, ob und allenfalls inwieweit der Erhalt der Hassmails kausal für den Suizid der Ärztin waren. Zum Inhalt des Gutachtens konnte Enzlmüller keine Auskunft geben, da sich dieses beim zuständigen Sachbearbeiter befinde.
Lisa-Maria Kellermayr hatte während der Corona-Pandemie über Monate Drohungen per E-Mail und über Soziale Medien - mutmaßlich aus der Impfgegnerszene - erhalten. Sie hatte immer wieder beklagt, dass sie sich von den Behörden zu wenig geschützt fühle. Im Sommer 2022 schloss sie ihre Ordination aus Sicherheitsgründen. Einige Wochen später nahm sie sich das Leben. Auch in Deutschland wurde gegen Personen ermittelt, die die Medizinerin bedroht hatten, in Österreich ist die Welser Strafverfolgungsbehörde für das Inlandsverfahren zuständig.
(S E R V I C E - Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.)
Zusammenfassung
- Die Staatsanwaltschaft Wels steht kurz vor dem Abschluss der Ermittlungen im Fall der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die nach monatelangen Drohungen Suizid begangen hat.
- Ein psychiatrisches Gutachten soll klären, inwiefern die erhaltenen Hassmails kausal für den Suizid waren. Der Inhalt des Gutachtens ist derzeit beim zuständigen Sachbearbeiter.
- Lisa-Maria Kellermayr hatte sich über unzureichenden Schutz durch die Behörden beklagt und ihre Ordination aus Sicherheitsgründen geschlossen, bevor sie sich das Leben nahm.