Empfohlene Fleisch-Jahresmenge bis Donnerstag verputzt
Die EAT-Lancet Kommission, eine Vereinigung internationaler Wissenschafterinnen und Wissenschafter, empfiehlt einen maximalen jährlichen Konsum von 15,7 Kilogramm. Darauf basierend werden "Herr und Frau Österreicher" die angeratene Jahresmenge, also den "Meat Exhaustion Day", laut Berechnungen der Vier Pfoten mit diesem Donnerstag erreichen. Auf die Woche umgelegt essen die Menschen hierzulande mehr als 1,1 Kilogramm Fleisch pro Kopf - umgerechnet wären das mehr als sieben Schnitzel.
Zuletzt sei der Fleischkonsum zwar leicht zurückgegangen - 2022 seien es 58,6 Kilo gewesen. Wenn die Reduktion weiter so langsam verlaufe, werde die empfohlene Menge von 15,7 Kilo aber erst in 88 Jahren, nämlich 2113, erreicht, so die NGO. "Wir liegen mit unserem Fleischkonsum fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt, der nur 33,8 Kilogramm beträgt", kritisierte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck, die auf Tierleid durch Massenproduktion sowie Ressourcenverschwendung, hohen CO2-Ausstoß und den Abbau des Regenwalds für Futtermittel verwies. Zudem leide die eigene Gesundheit "massiv unter diesen Fleisch-Exzessen".
Jedes Jahr werden in Österreich im Durchschnitt mehr als 106 Millionen Tiere für den menschlichen Verzehr geschlachtet. Eine der Ursachen für den hohen Konsum sehen die Tierschützer in Rabatten auf Fleischwaren. Seit 2005 habe sich der Aktionsanteil in den Supermärkten verdoppelt, fast 50 Prozent des Fleischs werde rabattiert gekauft. Die Vier Pfoten fordern einen Stopp der Rabattaktionen sowie eine transparente Kennzeichnung tierischer Lebensmittel nach Haltungsform und Herkunft in Handel und Gastronomie.
Zusammenfassung
- Österreich erreicht am 10. April den 'Meat Exhaustion Day', da die empfohlene Jahresmenge von 15,7 kg Fleisch pro Kopf bereits verzehrt ist, während der tatsächliche Konsum bei 57,6 kg liegt.
- Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kritisiert den hohen Fleischkonsum in Österreich, der fast doppelt so hoch ist wie der weltweite Durchschnitt von 33,8 kg, und fordert ein Ende von Rabattaktionen auf Fleischprodukte.
- Jährlich werden in Österreich über 106 Millionen Tiere geschlachtet, was zu erheblichen Umweltproblemen und Tierleid führt, so die NGO.