"Leichenhalle voll": Eskalation bei Fußballspiel in Guinea
Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Fußball-Fans während eines Spiels sind im westafrikanischen Guinea am Sonntag nach offiziellen Angaben mindestens 56 Menschen getötet worden. Zuvor sprach ein Arzt von deutlich mehr Opfern.
"Es gibt rund 100 Tote. Die Leichen liegen aneinandergereiht im Krankenhaus, so weit das Auge reicht. Andere liegen sogar auf dem Boden in den Gängen. Die Leichenhalle ist voll", sagte ein Arzt im örtlichen Krankenhaus, der anonym bleiben wollte.
Massive Gewalt in Guinea
Ein anderer Arzt sprach von "Dutzenden Toten". Den Angaben zufolge kam es bei dem Fußballspiel in der Stadt N'Zerekore im Südosten des Landes zu Szenen massiver Gewalt.
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In Videos, die in Online-Netzwerken zu sehen waren und deren Echtheit die Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht verifizieren konnte, waren zahlreiche leblose Körper zu sehen. Andere Videos zeigten ein großes Durcheinander in den Straßen nach dem Ausbruch der Gewalt.
https://twitter.com/Abhishe9828896/status/1863453098674417820
Fans stürmten das Feld
"Alles wurde durch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung ausgelöst. Da haben Fans dann das Spielfeld gestürmt", sagte ein Augenzeuge AFP, der aus Sicherheitsgründen seinen Namen nicht nennen wollte.
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Presseberichten zufolge handelte es sich um ein Turnier, das zu Ehren des Juntachefs Mamadi Doumbouya ausgetragen wurde, der seit einem Putsch im September 2021 an der Macht ist.
Derartige Turniere haben in den vergangenen Wochen zugenommen. Mutmaßlich hängen sie mit einer möglichen Kandidatur Doumbouyas bei der nächsten Präsidentschaftswahl zusammen.
Zusammenfassung
- Bei einem Fußballspiel in Guinea kam es nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung zu brutalen Zusammenstößen, die laut einem Arzt rund 100 Todesopfer forderten.
- Die Gewalt ereignete sich in der Stadt N'Zerekore, wo Fans nach der Entscheidung das Spielfeld stürmten, was zu Chaos und zahlreichen Toten führte.
- Das Spiel war Teil eines Turniers zu Ehren des Juntachefs Mamadi Doumbouya, dessen politische Ambitionen mit den vermehrten Turnieren in Verbindung gebracht werden.