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Drogenhandel um 31 Mrd. Euro in der EU

In der EU werden nach dem neuesten Drogenbericht jährlich illegale Drogen im Wert von mehr als 31 Milliarden Euro gehandelt. Dabei ist Droge Nummer eins Cannabis mit rund zwölf Milliarden Euro, gefolgt von Kokain mit rund 11,6 Milliarden Euro. Der Einfluss des internationalen Drogenhandels auf das Leben in den Ländern werde immer stärker, warnten Europol und die EU-Drogenbeobachtungsstelle EMCCDA am Donnerstag bei der Präsentation des Berichts.

Gewalt, Korruption und Untergrabung von Recht und Demokratie nähmen zu, sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle in Den Haag. "Die kriminellen Netzwerke sind nicht länger ein unsichtbarer Feind." Ihr Einfluss sei sehr sichtbar. Etwa 800 Verbrechergruppen hätten die Ermittler ausgemacht, die die Sicherheit bedrohten. Drogen seien eine der Haupteinnahmequellen des organisierten Verbrechens.

Europa ist der Analyse zufolge zentral bei der Herstellung und Beschaffung von Drogen und dem Handel damit. Die Experten verweisen auf die Großproduktion von Cannabis und synthetischen Drogen in Europa sowie die großen Mengen von Kokain, die aus Lateinamerika geschmuggelt würden.

Die Ermittler können aber auch auf Erfolge verweisen. In den vergangenen zehn Jahren sei weit mehr Kokain beschlagnahmt worden als zuvor. Das führe aber auch zu mehr Gewalt in einigen Städten mit Anschlägen und Morden auf offener Straße, sagte De Bolle. "Die Unruhe bei den Banden nimmt zu." Der Direktor der in Lissabon sitzenden EU-Drogenbehörde, Alexis Goosdee, betonte, der Kampf sei sicher nicht gewonnen. "Der illegale Drogenmarkt ist aktiver denn je und das zeigt sich in niedrigen Preisen und hoher Qualität."

ribbon Zusammenfassung
  • In der EU beläuft sich der jährliche Handelswert illegaler Drogen auf über 31 Milliarden Euro, mit Cannabis (12 Mrd. EUR) und Kokain (11,6 Mrd. EUR) als Spitzenreiter.
  • Europol und die EMCCDA warnen vor steigender Gewalt und Korruption durch den Drogenhandel; rund 800 kriminelle Gruppen gefährden die Sicherheit in Europa.
  • Trotz vermehrter Kokainbeschlagnahmungen und der Rolle Europas als Drogenproduzent und -händler bleibt der Kampf gegen den florierenden illegalen Drogenmarkt eine Herausforderung.