Dauerte U2-Sperre wegen Baufehler länger?
Ab dem 6. Dezember soll die U2 wieder durchgehend fahren, seit Mai 2021 war sie wegen Bauarbeiten gesperrt gewesen.
Ursprünglich hätte der Betrieb schon vor mehr als einem Jahr wieder aufgenommen werden sollen. Technische Probleme im Bereich der Baustelle Rathaus führten jedoch zu größeren Verzögerungen. Zuletzt wurden auch gröbere Probleme mit den neuen Bahnsteig-Schiebetüren gemeldet.
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Türen gingen wohl kaputt
Diese sollen selbstverschuldet gewesen sein, berichtete der "Kurier". Demnach soll den Wiener Linien ein Vermessungs- bzw. Berechnungsfehler unterlaufen sein. Dieser soll nicht nur für die monatelange Bauverzögerung gesorgt haben, sondern schlussendlich auch Millionen gekostet haben.
Aus statischen Gründen habe man Betoninjektionen durchführen müssen, so eine nicht namentlich genannte Quelle gegenüber dem "Kurier". "Allerdings hat man nicht bedacht, dass sich dadurch die alten U2-Bahnsteige heben", wird diese zitiert.
Dadurch hätten sich die vollautomatischen Bahnsteigtüren, die man beim Rathaus bereits eingebaut hatte, durch den Druck von unten verzogen und seien kaputtgegangen.
Ganze 15 von 25 Türen habe man daraufhin neu in Frankreich bestellen müssen und schließlich in Wien austauschen. Kein leichtes Unterfangen: Die Montage erfolgte laut "Kurier" per Kran.
"Unerwartete Erdbewegungen"
Eine ähnliche Version der Geschehnisse gaben die Wiener Linien im Sommer auch bekannt. Als Grund für die kaputten Türen wurden damals jedoch "unerwartete Erdbewegungen" genannt.
Daran hält der Verkehrsbetrieb auch zumindest teilweise weiterhin fest. Gegenüber dem "Kurier" wird dem Baufehler nicht widersprochen, stattdessen heißt es: "In der Station Rathaus kam es zu unerwarteten Erdbewegungen und dadurch zu Schäden an den Bahnsteigtüren, die behoben werden mussten. Die Ursache der Erdbewegungen ist noch nicht geklärt."
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Dass die Bahnsteigtüren aber der Hauptgrund für die Verzögerung der Baustelle waren, bestätigen die Wiener Linien. "Erst nachdem die neuen Bahnsteigtüren eingebaut waren, konnten die restlichen Arbeiten wieder aufgenommen werden. Der dadurch entstandene Zeitverzug betrug mehrere Monate", werden sie im "Kurier" zitiert.
Video: U2 crasht in Baufahrzeug
Zusammenfassung
- Laut einem "Kurier"-Bericht könnte die Verzögerung der U2-Bauarbeiten selbstverschuldet gewesen sein.
- Quellen aus der SPÖ und den Wiener Linien machen laut dem Bericht einen Baufehler bei der Station Rathaus dafür verantwortlich.
- Demnach soll den Wiener Linien ein Vermessungs- bzw. Berechnungsfehler passiert sein.
- Die Wiener Linien sagen dazu: "In der Station Rathaus kam es zu unerwarteten Erdbewegungen und dadurch zu Schäden an den Bahnsteigtüren, die behoben werden mussten. Die Ursache der Erdbewegungen ist noch nicht geklärt."