Covid-Test soll für Risikogruppen bald wieder gratis werden
Seit April trägt der Bund die Kosten für die Antigen-Tests nicht mehr. Geplant war schon damals, dass es zu einer Lösung über die Sozialversicherung kommt. Eine solche war ursprünglich schon für Mitte April angekündigt worden: Bereits am 2. April hatte der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, nach einer Verhandlungsrunde mit der Ärztekammer gegenüber der APA angekündigt, dass "in rund 14 Tagen" eine Lösung präsentiert werden soll. Eine Einigung steht aber bis heute aus, Knackpunkt ist vor allem die Honorarhöhe.
Am Donnerstag hieß es nun auf APA-Anfrage seitens der Sozialversicherung, es habe am gestrigen Mittwoch "ein konstruktives Gespräch" zwischen dem Co-Vorsitzenden der Konferenz der Sozialversicherungsträger Peter Lehner und Ärztekammer-Vizepräsidenten Edgar Wutscher gegeben, bei dem über die Kosten-Übernahme von Covid-Tests "für Risikogruppen im niedergelassenen Bereich" gesprochen wurde. "Wir haben im Zuge der Verhandlungen eine Lösung ausgearbeitet, die im nächsten Schritt mit den drei Krankenversicherungsträgern und in den Gremien der Ärztekammer abgestimmt wird. Im Anschluss werden die Ergebnisse veröffentlicht", erklärte Lehner in einer schriftlichen Stellungnahme. Als "spätesten Zeitpunkt" für diese Veröffentlichung nannte er Anfang August.
Wutscher bestätigte dies gegenüber der APA, dass am Mittwoch eine solche Lösung ausgearbeitet wurde. Wutscher lobte dabei besonders das "wie immer konstruktive Gesprächsklima". "Aus Respekt vor den Gremien der Ärztekammer und der noch ausstehenden Abstimmung des Dachverbandes mit den Versicherungsträgern können wir das Ergebnis aber erst bekanntgeben, wenn es fertig beschlossen wurde", so Wutscher, der ebenfalls von einer "zeitnahen Finalisierung" ausgeht.
Bis Ende März waren Tests in den Ordinationen im Corona-Verdachtsfall für Betroffene gratis, der Bund übernahm bis dahin die Kosten. Ein positiver Corona-Test ist etwa für Risikopatienten Voraussetzung, um Anspruch auf das antivirale Medikament Paxlovid zu haben.
Gefragt nach den seit einigen Wochen steigenden Covid-Abwasserdaten (abrufbar unter https://abwassermonitoring.at/dashboard/) erklärte Lehner, die Abwasserdaten und die Entwicklung der Covid-Fälle stünden "laufend unter Beobachtung". Er bekräftigte, "dass es im Ermessen des behandelnden Arztes liege, Paxlovid zu verschreiben. Ein Covidtest wird zum aktuellen Zeitpunkt vom Arzt seinem Patienten als Privatleistung angeboten. Bei der Kasse kann eine Rückerstattung von fünf Euro pro Test geltend gemacht werden."
Wutscher mahnte in diesem Zusammenhang zur Vorsicht: "Wir sehen aktuell in den Ordinationen wieder einen Anstieg an Covid-Fällen, dazu kommen auch ungewöhnlich viele Erkältungskrankheiten. Einfache Maßnahmen wie Händehygiene und in engen Räumen mit vielen Menschen Maske zu tragen, können vor allem für Risikogruppen einen gewissen Schutz bieten." Auch sollte man sich frühzeitig über die aktuellen Impfmöglichkeiten informieren.
Kein Thema in der Gesprächsrunde war jene Resolution der Ärztekammer vom 21. Juni, in der die Ärzte eine "zeitgemäße Infektionsdiagnostik" mittels Schnelltests forderten, und zwar nicht nur bei Covid, sondern auch bei weiteren Infektionskrankheiten (neben Covid auch bei Keuchhusten, Pneumokokken, RSV, Influenza, Streptokokken, Mykoplasmen). Dies sei "Teil der Verhandlungen um den jeweiligen Ärztegesamtvertrag" und werde "trägerspezifisch definiert", so Lehner.
Zusammenfassung
- Seit dem 1. April sind Corona-Tests beim Arzt kostenpflichtig, aber die Krankenkasse soll bald die Kosten für Risikopatienten übernehmen.
- Eine Lösung wurde in einem konstruktiven Gespräch zwischen Ärztekammer und Sozialversicherung erarbeitet und soll bis Anfang August veröffentlicht werden.
- Ein positiver Corona-Test ist Voraussetzung für das antivirale Medikament Paxlovid, und bei der Kasse kann eine Rückerstattung von fünf Euro pro Test geltend gemacht werden.