APA/APA (Archiv/dpa)/Oliver Berg

Corona-Cluster mit über 70 Infizierten in Wiener Altenheim

In einem Altenheim in Wien-Brigittenau sind 73 Personen positiv auf das Coroanvirus getestet worden. Die meisten Bewohner sind symptomlos. Wie es dazu kommen konnte, erklärt Susanna Brunner, Sprecherin des Heims.

Die zweite Coronawelle trifft Bewohner in Alten- und Pflegeheimen besonders hart. Zuletzt hat der starke Anstieg an Covid-Toten für Kritik an den Schutzmaßnahmen in Heimen gesorgt. Jetzt gibt es in Wien ein neues Cluster das auf ein Altenheim zurückgeht.

In Wien sind insgesamt rund 400 von den 17.000 Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen positiv. 73 davon gehen auf das Seniorenschlössl in Wien-Brigittenau zurück.  

"Den meisten Bewohnern geht es gut", sagt Susanna Brunner, Sprecherin des Heims, gegenüber PULS 24. Der Großteil sei symptomlos. Vier Bewohner hätten einen schwereren Verlauf und würden im Krankenhaus behandelt werden. Die Situation sei auch für die Mitarbeiter schwierig, denn diejenigen, die noch im Heim betreut werden, seien aufgrund der aktuellen Situation verunsichert.  "Sie brauchen viel Zuspruch vom Pflegepersonal", sagt Brunner.

Corona-Cluster in Wiener Altenheim

Wie konnte es zu dem Cluster kommen? "Die Vermutung liegt nahe, dass die Symptomlosen diese hohen Infektionszahlen verursacht haben", sagt Brunner. Alle Mitarbeiter und Bewohner hätten sich stets an die in Wien geltenden Schutzmaßnahmen gehalten. 

Pro Bewohner war nur ein Besucher pro Woche erlaubt und auch nur, wenn ein negativer Corona-Test vorgelegt werden kann. Besucher mussten außerdem eine FFP2-Maske tragen. Jetzt wurde ein Besuchsverbot verhängt.

"Wir waren sehr streng mit den Maßnahmen"

Im Krisenstab der Stadt Wien weist man zurück, dass die Stadt unzureichende Maßnahmen getroffen habe. "Wien steht sehr gut da im Vergleich zu anderen Bundesländern. Wir waren von Anfang an sehr streng mit den Maßnahmen", heißt es gegenüber PULS 24. Man habe sehr früh mit Akut-Screenings begonnen und beinahe alle Personen in Heimen durchgetestet.

Im Fall des Seniorenschlössl habe die Stadt gemeinsam mit der Heimleitung "schnell gehandelt, um das Infektionsgeschehen zu durchbrechen", sagt ein Sprecher im Krisenstab.

Die positiv Getesteten im Heim in der Brigittenau werden jetzt isoliert betreut.

ribbon Zusammenfassung
  • In Wien sind insgesamt rund 400 von den 17.000 Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen positiv. 73 davon gehen auf das Seniorenschlössl in Wien-Brigittenau zurück.
  • "Den meisten Bewohnern geht es gut", sagt Susanna Brunner, Sprecherin des Heims, gegenüber PULS 24. Der Großteil sei symptomlos.
  • Vier Bewohner hätten einen schwereren Verlauf und würden im Krankenhaus behandelt werden.
  • "Die Vermutung liegt nahe, dass die symptomlosen diese hohen Infektionszahlen verursacht haben", sagt Brunner. Alle Mitarbeiter und Bewohner hätten sich stets an die in Wien geltenden Schutzmaßnahmen gehalten.
  • Im Krisenstab der Stadt Wien weist man zurück, dass die Stadt unzureichende Maßnahmen getroffen habe. "Wien steht sehr gut da im Vergleich zu anderen Bundesländern. Wir waren von Anfang an sehr streng mit den Maßnahmen", heißt es gegenüber PULS 24.
  • Die positiv Getesteten im Heim in der Brigittenau werden jetzt isoliert betreut.