Laute Sirene am Handy: "AT-Alert" erfolgreich
"Achtung Test - Österreichweite Testauslösung der Zivilschutzsignale über Sirenen und Testauslösungen von AT-Alert", war auf den Mobiltelefonen zu lesen. Bei der höchsten Alarmierungsstufe konnte der Alarm nicht stummgeschaltet werden. Wer die probeweise Warnung nicht bekommen wollte, musste sein Handy in den Flugmodus versetzen oder ausschalten.
Warnung an alle Handys in der Umgebung
AT-Alert ist eine Ergänzung des flächendeckenden Sirenenwarnsystems. Dabei können Behörden regionale oder flächendeckende Warnungen über die Mobilfunkbetreiber verschicken. Das System basiert auf der Mobilfunktechnologie "Cell Broadcast", einer eigenständigen Technologie für die Nachrichtenübertragung.
Dabei werden Textmeldungen auf Mobiltelefone, die im betroffenen Bereich eingeloggt sind, versendet. Mögliche Warnhinweise betreffen etwa Gefahren wie Extremwetter-Ereignisse, Naturkatastrophen, drohende Überschwemmungen oder Waldbrände.
Video: Alle Infos zum "AT-Alert"
Alle ganz anonym
Aufgrund der Funktionsweise gewährt AT-Alert komplette Anonymität, wird betont: Es werden keine personenbezogenen Daten abgefragt oder genutzt. Um Warnungen über AT-Alert zu erhalten, ist es nicht notwendig, eine App herunterzuladen oder sich zu registrieren.
Nötig ist aber ein Telefon mit Android- bzw. iOS-Betriebssystem (ab Version 11 bzw. iOS 17.4). Man sollte daher sein Gerät auf Empfangstauglichkeit und die Einstellungen für die einzelnen Warnstufen überprüfen.
Warnte bereits im September
Neben der Übungs- und Testwarnung gibt es vier weitere Warnstufen. Die höchste Warnstufe (Notfallalarm) kann nicht im Einstellungsmenü der Mobiltelefone eingesehen werden. Diese ist standardmäßig bei allen Mobiltelefonen aktiviert und kann nicht deaktiviert werden.
Ältere Telefone, die nur 2G empfangen können, erhalten nur die höchste Warnstufe. Befindet sich das Telefon im Flugmodus oder ist es ganz ausgeschaltet, wird keine Warnung empfangen.
AT-Alert habe sich während der Unwetterereignisse Mitte September bereits bewährt. 15 Warnungen wurden von den stark betroffenen Bundesländern Steiermark, Burgenland und Niederösterreich versandt, so das Innenministerium. Auch die erste Testphase sei problemlos verlaufen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Systems wird das alte Warnsystem "Katwarn" mit der zugehörigen App eingestellt.
Zeitgleich bundesweiter Zivilschutz-Probealarm
Neben den Warnungen am Handy fand zeitgleich auch der jährliche bundesweite Zivilschutz-Probealarm statt. Dabei wurden die drei Signale "Warnung", "Alarm" und "Entwarnung" ausgestrahlt.
Der Probealarm dient jedes Jahr der Überprüfung der technischen Einrichtungen des Warn- und Alarmsystems, zudem soll die Bevölkerung mit diesen Signalen und ihrer Bedeutung vertraut gemacht werden. Heuer wurden insgesamt 8.356 Sirenen auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet, wobei 99,43 Prozent (8.308 Sirenen) einwandfrei funktionierten, resümierte das Innenministerium Samstagnachmittag.
Weitere Informationen zu AT-Alert, technischen Spezifikationen, Warnstufen auf Android und iOS finden Sie auf der Seite des Innenministeriums, aktuelle Alarme können Sie hier nachsehen.
Zusammenfassung
- AT-Alert ergänzt das bestehende Sirenenwarnsystem und nutzt 'Cell Broadcast', um Warnungen anonym und ohne App oder Registrierung zu versenden. Es erfordert jedoch ein Android- oder iOS-Gerät, das auf Empfangstauglichkeit überprüft werden muss.
- Das System hat sich bereits während der Unwetter im September bewährt, als 15 Warnungen in stark betroffenen Bundesländern versandt wurden. Mit der Einführung von AT-Alert wird das alte System 'Katwarn' eingestellt.