Britische Regierung sieht Behördenversagen bei Messerangriff
Er werde nicht zulassen, dass von einem Behördenversagen abgelenkt werde, "einem Versagen, das in diesem Fall offenkundig auf der Hand liegt", sagte Starmer. Es gebe keine Worte, die die "Brutalität und den Horror" der Tat beschreiben könnten. Alle Eltern im Land würden sich sagen: "Es hätte überall sein können, es hätten auch unsere Kinder sein können, aber es war in Southport."
Der 18 Jahre alte Angeklagte hatte sich am Montag am ersten Verhandlungstag in allen 16 Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter auch des versuchten Mordes an acht weiteren Kindern sowie zwei Erwachsenen. Der Angreifer hatte bei der Tat am 29. Juli 2024 mit einem Messer bewaffnet den Tanzkurs gestürmt. Drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren starben. Das Strafmaß soll an diesem Donnerstag verkündet werden.
Starmer brachte die Tat mit Terrorismus in Verbindung. Dieser habe sich verändert, die Gefahr gehe nicht mehr nur von Gruppen mit klarer politischer Zielsetzung aus. "Es ist eine neue Bedrohung", sagte der Premier. Es seien Taten extremer Gewalt, die von Einzelgängern, Außenseitern, jungen Männern verübt würden.
Innenministerin Yvette Cooper hatte am Montagabend bestätigt, dass der Angeklagte in seiner Jugend mehrfach mit der Polizei, Gerichten, der Jugendgerichtsbarkeit, Sozialdiensten und psychiatrischen Diensten in Kontakt gekommen sei. Zwischen Dezember 2019 und April 2021 sei er im Alter von 13 und 14 Jahren dreimal an das Präventionsprojekt gegen Extremismus ("Prevent") verwiesen worden. Konsequenzen hatte das nicht.
"Diese Behörden haben es versäumt, das schreckliche Risiko und die Gefahr für andere zu erkennen, die von ihm ausgingen", sagte Cooper. Eine öffentliche Untersuchung in Großbritannien kann sehr langwierig und kostenintensiv sein.
Zusammenfassung
- Ein 18-jähriger Angreifer tötete drei Mädchen in einem Taylor-Swift-Tanzkurs in Southport, was Premierminister Keir Starmer als verheerenden Moment in der britischen Geschichte bezeichnete.
- Der Täter bekannte sich in allen 16 Anklagepunkten schuldig, darunter versuchter Mord an acht weiteren Kindern und zwei Erwachsenen, und soll am Donnerstag verurteilt werden.
- Innenministerin Yvette Cooper bestätigte frühere Kontakte des Täters mit Polizei und Sozialdiensten, ohne Konsequenzen, und fordert eine Untersuchung möglicher Behördenversagen.