Jacht sinkt nach Tornado: Ein Toter, Superreiche vermisst
Die Leiche eines Mannes wurde geborgen. Die 50 Meter lange Luxusjacht "Bayesian" mit 22 Menschen an Bord ging gegen 5.00 Uhr vor Porticello nahe Palermo in einem Tornado unter. 15 Personen wurden von Patrouillenbooten der Küstenwache und der Feuerwehr gerettet, wie die Behörden mitteilten.
Technologie-Tycoon und Tochter vermisst
An Bord der "Bayesan", die unter britischer Flagge unterwegs war, befanden sich hauptsächlich Briten, ein Neuseeländer, ein Mann aus Sri Lanka, zwei Anglo-Franzosen und ein Ire. Feuerwehrtaucher retteten einen einjährigen Buben, der in das Kinderkrankenhaus von Palermo gebracht wurde. Die Überlebenden wurden medizinisch versorgt.
Das gesunkene Boot stand den Angaben zufolge in Besitz des britischen Tech-Milliardärs Mike Lynch. Der 59-jährige Gründer des multinationalen Computerunternehmens Autonomy, und seine 18-jährige Tochter Hannah gehören zu den sechs Personen, die immer noch vermisst werden.
Lynch, der als "britischer Bill Gates" bezeichnet wird, stand im Mittelpunkt eines Betrugsfalls. Im Juni wurde er von einem US-Schwurgericht von allen Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Verkauf seines Softwareunternehmens an Hewlett-Packard im Jahr 2011 freigesprochen.
Tornado brach Segelmast
Laut Zeugen befand sich die Jacht nicht weit vom Hafen Porticellos, als der heftige Sturm ausbrach. An Bord war eine Party organisiert worden, die bis tief in die Nacht gedauert hatte. Vermutet wird, dass sich die Vermissten in den Kabinen befanden und sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Ein Boot mit niederländischer Flagge, das sich in der Nähe der "Bayesian" befand, leistete den Überlebenden erste Hilfe.
"Ich war zu Hause, als der Wirbelsturm begann. Ich habe sofort alle Fenster geschlossen. Ich blickte in Richtung Meer und sah das Boot mit einem großen Mast. Ich sah, wie es plötzlich sank", sagte Pietro Asciutto, ein Fischer aus Porticello, gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Der Tornado soll den Segelmast gebrochen haben. Dadurch geriet die Jacht aus dem Gleichgewicht, was zum Schiffbruch führte.
Das Wrack liegt derzeit in einer Tiefe von 49 Metern auf dem Meeresgrund.
Auch Präsident von Morgan Stanley vermisst
Unterdessen ging am Dienstag die Suche nach den sechs vermissten Personen mit Tauchereinheiten und Hubschraubern weiter. Ein Team aus Dolmetschern und Psychologen war im Einsatz, um den Überlebenden Hilfe zu leisten.
Neben Lynch und seiner Tochter werden auch der Präsident der Investmentbank Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, sowie der CEO von Lynchs Gesellschaft, Chris Morvillo, und seine Frau Nada vermisst, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".
Zusammenfassung
- In einem Tornado vor der Küste Siziliens ist am Montag ein Segelboot gesunken, sechs Personen wurden vermisst. Die Leiche eines Mannes wurde geborgen.
- Das 50 Meter lange Schiff mit 22 Menschen an Bord ging gegen 5.00 Uhr vor Porticello nahe Palermo in einem Tornado unter.
- 15 Personen wurden von Patrouillenbooten der Küstenwache und der Feuerwehr gerettet, wie die Behörden mitteilten.
- Das gesunkene Boot stand den Angaben zufolge in Besitz des britischen Technologie-Tycoons Mike Lynch.
- Unterdessen ging am Dienstag die Suche nach den sechs vermissten Personen mit Tauchereinheiten und Hubschraubern weiter.
- Neben Lynch und seiner Tochter werden auch der Präsident von Morgan Stanley International, Jonathan Bloomer, sowie der CEO von Lynchs Gesellschaft, Chris Morvillo, und seine Frau Nada vermisst, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della sera".