APA/Sina Schuldt

Bettwanzenbetrug in Frankreich: Pseudo-Gegenmittel um Hunderte Euro

Erst informierten sie ihre Opfer über einen angeblichen Befall ihrer Wohnung mit Bettwanzen, dann verkauften sie ihnen Pseudo-Gegenmittel: Zwei Männer wurden wegen Betrugs alter Damen am Donnerstag in Straßburg festgenommen.

Die beiden Männer meldeten sich zunächst telefonisch im Namen einer Apotheke oder eines Arztzentrums und behaupteten, dass es in ihrem Viertel einen Bettwanzen-Befall gebe.

Anschließend kamen sie in die Wohnung und boten eine Desinfektion mit einem Spray oder einer Creme an, um die Insekten zu bekämpfen. Dies ließen sich die Verdächtigen jeweils mit 300 bis 2.100 Euro per Karte bezahlen und behaupteten, dass die Krankenversicherung die Beträge zurückerstatte.

Die Männer hätten es vor allem auf Frauen über 90 abgesehen.

Im November hatte es bereits neun Anzeigen wegen ähnlicher Betrügereien gegeben. Die Männer kamen zunächst am Donnerstag in Polizeigewahrsam. Nach Angaben der Polizei waren sie schon wegen anderer Delikte bekannt.

Nach den Sommerferien hatte es in Frankreich zahlreiche Berichte über Bettwanzen in Schulen, Wohnungen und Zügen gegeben, die weltweit Schlagzeilen machten. Die "New York Times" bescheinigte den Franzosen eine kollektive Paranoia.

ribbon Zusammenfassung
  • Erst informierten sie ihre Opfer über einen angeblichen Befall ihrer Wohnung mit Bettwanzen, dann verkauften sie ihnen Pseudo-Gegenmittel.
  • Zwei Männer wurden wegen Betrugs alter Damen am Donnerstag in Straßburg festgenommen.
  • Die Männer hätten es vor allem auf Frauen über 90 abgesehen.
  • Sie boten eine Desinfektion mit einem Spray oder einer Creme an, um die Insekten zu bekämpfen.
  • Dies ließen sich die Verdächtigen jeweils mit 300 bis 2.100 Euro per Karte bezahlen.