Auf Strafprozess folgt Zivilklage gegen Harvey Weinstein
In dem Strafprozess um Vorwürfe von vier Frauen war Weinstein im Dezember von einer kalifornischen Jury in drei Anklagepunkten, darunter Vergewaltigung, schuldig gesprochen worden. In einem Punkt wurde er freigesprochen, in drei weiteren Punkten gab es keine Einigung. Ihm droht eine längere Haftstrafe. Das Strafmaß steht noch aus.
Die drei Schuldsprüche betrafen ein anonym gebliebenes Model, das im Zeugenstand erklärt hatte, sie sei im Februar 2013 für ein Filmfestival aus Rom nach Hollywood gereist. Weinstein sei unter dem Vorwand, reden zu wollen, in ihr Hotelzimmer gekommen. Er habe sie dort zum Oralverkehr gezwungen und vergewaltigt.
Schadenersatz für "schreckliche Vergewaltigung" gefordert
Diese Frau fordert nun mit ihrer Zivilklage Schadenersatz in nicht genannter Höhe - für "die schreckliche Vergewaltigung" und die daraus entstandenen Probleme, mit denen sie während der vergangenen zehn Jahre zu kämpfen gehabt habe, wie ihr Anwalt laut der "Los Angeles Times" erklärte.
Weinstein (70) sitzt bereits seit 2020 im Gefängnis. Ein Prozess in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung endete damals mit einem Schuldspruch und einer Haftstrafe von 23 Jahren. Weinsteins Anwaltsteam hat Berufung gegen dieses Urteil eingelegt. Der Ex-Produzent hat stets jede Schuld zurückgewiesen und behauptet, sexuelle Handlungen hätten immer einvernehmlich stattgefunden.
Zusammenfassung
- Eine Frau, die als Klägerin in dem jüngsten Strafprozess gegen Harvey Weinstein aufgetreten war, geht nun auch mit einer Zivilklage gegen den früheren Filmproduzenten vor.
- Das Model habe in Los Angeles eine Klage wegen sexueller Nötigung und emotionaler Bedrängnis eingereicht.
- Er habe sie dort zum Oralverkehr gezwungen und vergewaltigt.