Angriff vorgetäuscht

Koza verurteilt: "Hab den Kopf gegen den Boden geschlagen"

Heute, 09:09 · Lesedauer 3 min

Vösendorfs Ex-Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP) ist am Donnerstag in Wiener Neustadt zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt worden, weil er im vergangenen Dezember einen Angriff auf sich vorgetäuscht hat.

Vor Gericht bekannte sich Vösendorfs Ex-Bürgermeister schuldig und schilderte ohne Zurückhaltung, wie er den Angriff auf sich selbst vorgetäuscht hat. "Ich habe mich auf dem Heimweg an einer Stelle, wo mich niemand sehen konnte, auf den Boden gelegt und den Kopf auf den Boden geschlagen", so Koza.

Seine Verurteilung wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung und falscher Beweisaussage ist rechtskräftig.

Nach der Verurteilung ist Koza "erleichtert", sagt er gegenüber PULS 24. Sein öffentliches Leben habe nun ein Ende. Nun wolle er sich darauf konzentrieren seine "Familie und sein Hab und Gut zu beschützen vor Angriffen, die jetzt hoffentlich wirklich vorbei sind".

"Meine Gegner haben jetzt die Genugtuung, sie haben jetzt das, was sie wollen. Ich bin jetzt zurückgetreten, ich bin verurteilt worden. Sie können jetzt glücklich sein", meint Koza.

Urteil für Koza: 9 Monate bedingte Haft

Koza: "Ziemlich dumm"

Seinen Angriff habe er vorgetäuscht, weil er sich im letzten Jahr "massiv in die Enge getrieben" gefühlt hat, erzählt Koza gegenüber PULS 24. Er wurde "weiß ja nicht wie oft angezeigt", es habe verbale Angriffe gegen ihn und seine Familie gegeben.

Schließlich sei es zu seiner "Kurzschlussreaktion" gekommen: "Dass diese Entscheidung ziemlich dumm war, ist auch klar", gibt Koza im Nachhinein zu. Einer anwesenden Schulklasse rät er an: "Macht es nicht nach". 

Koza zu Schulklasse: "Macht es nicht nach"

"Im Park attackiert"

Koza hatte behauptet, ein Unbekannter hätte ihn am Abend des 10. Dezember 2024 auf dem Heimweg vom Gemeindeamt im Schlosspark Vösendorf attackiert. Vor der Polizei gab er an, ein mit einem Schal vermummter Mann hätte ihm unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Der Unbekannte hätte ihn beschimpft und gerufen, dass er die Gemeinderatssitzung am nächsten Tag nicht überleben werde. Koza hatte berichtet, er wäre im Bereich des rechten Auges getroffen und verletzt worden und zu Boden gestürzt. Fotos seiner Blessuren im Gesicht hatte er selbst veröffentlicht. In Folge war die Gemeinderatssitzung mit spezieller Überwachung durch die Polizei über die Bühne gegangen.

Zuerst Opfer, dann Beschuldigter

Im Strafverfahren wurde Koza zunächst als Opfer und dann als Beschuldigter geführt. Am 20. Februar erklärte er seinen Rücktritt. Er habe sich "in eine Opferrolle" bringen und Mitleid erhalten wollen, gestand Koza ein.

Er habe sich bereits professionelle Hilfe gesucht.

APA/PRIVAT
Zusammenfassung
  • Vösendorfs Ex-Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP) ist am Donnerstag in Wiener Neustadt zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt worden, weil er im vergangenen Dezember einen Angriff auf sich vorgetäuscht hat.
  • Vor Gericht bekannte sich Vösendorfs Ex-Bürgermeister schuldig und schilderte ohne Zurückhaltung, wie er den Angriff auf sich selbst vorgetäuscht hat.
  • "Ich habe mich auf dem Heimweg an einer Stelle, wo mich niemand sehen konnte, auf den Boden gelegt und den Kopf auf den Boden geschlagen", so Koza.
  • Seine Verurteilung wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung und falscher Beweisaussage ist rechtskräftig.