Als Handwerker getarnte Russland-Spione in Ukraine aufgeflogen
In der Ukraine sind zwei Männer wegen mutmaßlicher Weitergabe von militärischen Informationen an Russland festgenommen worden. Die beiden Verdächtigen hätten sich als private Handwerker ausgegeben und seien so in der nordöstlichen Region Charkiw herumgereist, erklärte der Inlandsgeheimdienst SBU am Freitag.
Dort hätten sie "heimlich die Standorte ukrainischer Truppen und Verteidigungslinien" ausgespäht und an Russland zur Vorbereitung für deren Angriffe weitergegeben.
Die Verdächtigen seien in ihren Wohnungen festgenommen worden, hieß es weiter. Laut SBU droht ihnen im Falle einer Verurteilung lebenslange Haft.
Tausende Verfahren
In der Ukraine haben Staatsanwälte seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 tausende Verfahren wegen mutmaßlicher Zusammenarbeit mit der russischen Seite eröffnet. Auch in Russland werden regelmäßig Menschen wegen Vorwürfen der Zusammenarbeit mit der Ukraine strafrechtlich verfolgt.
Am Freitag hatte ein ukrainisches Gericht ein Ehepaar wegen Hochverrats zu 15 Jahren Haft verurteilt. Dem Mann und seiner Frau wurde vorgeworfen, Russland über Stellungen der ukrainischen Armee informiert zu haben, darunter "Orte der stationären Behandlung für verletzte ukrainische Soldaten". Das Ehepaar war mutmaßlich vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB angeworben worden.
Gezielte russische Angriffe
Die Region Charkiw an der Grenze zu Russland steht seit Beginn des russischen Angriffskriegs regelmäßig unter Beschuss. Die Angriffe richten sich insbesondere gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine, was immer wieder zu großflächigen Stromausfällen führt.
Die russische Armee befindet sich seit Monaten an verschiedenen Stellen der rund tausend Kilometer langen Frontlinie im Osten und Süden der Ukraine in der Offensive. Zuletzt meldeten russische Truppen die Eroberung mehrerer strategisch wichtiger Orte. Der Versuch russischer Truppen, auch Charkiw - die zweitgrößte Stadt der Ukraine - einzunehmen, scheiterte jedoch bisher.
Video: US-Milliardenhilfen für die Ukraine
Zusammenfassung
- In der Ukraine sind zwei Männer wegen mutmaßlicher Weitergabe von militärischen Informationen an Russland festgenommen worden.
- Die beiden Verdächtigen hätten sich als private Handwerker ausgegeben und seien so in der nordöstlichen Region Charkiw herumgereist, erklärte der Inlandsgeheimdienst SBU.
- Dort hätten sie "heimlich die Standorte ukrainischer Truppen und Verteidigungslinien" ausgespäht und an Russland zur Vorbereitung für deren Angriffe weitergegeben.
- In der Ukraine haben Staatsanwälte seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 tausende Verfahren wegen mutmaßlicher Zusammenarbeit mit der russischen Seite eröffnet.