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Schweinepest: 2,4 Tonnen Lebensmittel an Grenze beschlagnahmt

In Europa grassiert die Afrikanische Schweinepest. Staaten bauen Zäune, die meisten von Österreichs Nachbarländern sind betroffen. Österreich setzt auf Einfuhrkontrollen, denn die für Schweine tödliche Krankheit kann auch von Menschen übertragen werden.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird durch einen Virus verursacht, es gibt noch keinen Impfstoff. Für Haus- und Wildschweine ist sie tödlich. Das Virus kann laut AGES in Blut, Fleisch, Knochen und Lebensmitteln monatelang ansteckend bleiben. Vom Menschen wird sie unter anderem durch verunreinigte Schuhe, Kleidung, Werkzeuge und Behältnisse übertragen. Minister Magnus Brunner warnt vor einer "großen und ernst zu nehmenden Gefahr" für die Landwirtschaft.

Zäune in Deutschland, Kadaverhunde-Ausbildung in Wien 

In Deutschland wurde ASP zum ersten Mal 2020 nachgewiesen und baute daraufhin einen Hunderte Kilometer langen umstrittenen Zaun zu Tschechien und Polen, in Polen wurden Zehntausende Hausschweine geschlachtet. Die Wiener Polizei bildet seit vergangenem Jahr Jagdhunde aus, um betroffene Wildschweinkadaver im Wald leichter aufspüren zu können. 

Zoll-Kontrollen gegen Schweinepest

Seit Dezember ist auch der Zoll alarmiert. Grenzkontrollen wurden vor Weihnachten verschärft. Mit Stand Dezember wurde noch kein Fall in Österreich nachgewiesen und das soll auch so bleiben, denn in Deutschland, Italien, Slowakei, Tschechien und Ungarn, aber auch in Polen, im Baltikum (Estland, Lettland, Litauen) und vielen ost- und südosteuropäischen Staaten grassiert ASP. Die Krankheit ist derzeit vor allem in Bosnien und Herzegowina, in Serbien sowie im Kosovo sehr aktiv.

Bei Schwerpunktkontrollen des Zolls im Jänner wurden an 21 Kontrolltagen rund 2,4 Tonnen unzulässig mitgebrachter und potenziell gefährlicher Lebensmittel sichergestellt. Das Essen war laut dem zuständigen Finanzministerium für Österreich, aber auch Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien bestimmt.

Serbien, Kosovo und Moldawien im Visier

Im Jänner kam es zu 103 entdeckten Verstößen, 33 Fälle aus Westbalkanländern, hauptsächlich aus Serbien oder dem Kosovo mit insgesamt 1.051 Kilogramm Fleisch, davon 631 Kilogramm Schweinefleisch. In 70 Fällen stammten die Fleischprodukte aus Moldawien (1.338 Kilogramm, davon rund 952 Kilogramm Schweinefleisch).

Innerhalb der EU sind Haushaltsmengen zulässig, sofern der Hersteller der Fleischprodukte im Herkunftsland einer ordnungsgemäßen veterinärbehördlichen Aufsicht unterliegt. Ein besonderes Risiko würden jedoch Fleisch und Wurst aus privatem Erzeugnis darstellen, die keiner amtlichen Kontrolle unterzogen wurden.

Warnung des Ministeriums

  • Bringen Sie keine Lebensmittel aus Schweine- und Wildschweinfleisch aus Hausschlachtung mit
  • Werfen Sie Fleisch- und Wurstreste nur in verschließbare Müllbehälter
  • Das Verfüttern von Lebensmittelresten an Haus- und Wildschweine ist verboten
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit jeglichen Kontakt mit Haus- und Wildschweinen

 

Afrikanische Schweinepest in Deutschland angekommenAPA/dpa/Frank Rumpenhorst

2018 wurde die Schweinepest erstmals in Deutschland nachgewiesen

ribbon Zusammenfassung
  • Zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest wurden an Österreichs Grenzen in 21 Tagen 2,4 Tonnen Lebensmittel sichergestellt.
  • Insgesamt 103 Verstöße wurden festgestellt, darunter 33 aus dem Westbalkan mit 1.051 Kilogramm Fleisch und 70 aus Moldawien mit 1.338 Kilogramm, überwiegend Schweinefleisch.
  • Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird durch einen Virus verursacht, es gibt noch keinen Impfstoff. Für Haus- und Wildschweine ist sie tödlich. 
  • Während man in Österreich auf den Zoll setzt, aber auch Hunde zur Kadaversuche ausbildet, baute Deutschland etwa einen Hunderte Kilometer langen umstrittenen Zaun, in Polen wurde Zehntausende Hausschweine getötet.