Affenpocken für WHO weiter eindämmbar
Bisher sind der WHO) mehr als 250 Fälle von Affenpocken aus 16 Ländern gemeldet worden. Diese Zahl an bestätigten Infektionen und Verdachtsfällen betreffe jedoch nur Länder, in denen die Viruskrankheit zuvor nicht regelmäßig gehäuft aufgetreten sei, sagte WHO-Expertin Rosamund Lewis am Dienstag in Genf. Die meist mild verlaufende Krankheit war schon vor den derzeitigen Fällen gelegentlich in westlichen Ländern immer wieder in einigen wenigen afrikanischen Ländern aufgetreten. In der Demokratischen Republik Kongo gab es laut WHO dieses Jahr bereits 1.200 Verdachtsfälle, die wenigsten allerdings labordiagnostisch bestätigt.
Am Montag hatte die WHO erklärt, sie sehe derzeit keine Notwendigkeit von Massenimpfungen gegen Affenpocken. Maßnahmen wie Hygiene und präventives Sexualverhalten würden helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Impfstoffbestände seien relativ begrenzt, so die WHO. Am selben Tag teilte die US-Seuchenbehörde CDC mit, dass die USA mit der gezielten Ausgabe von Impfstoffen starteten.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin empfahl unterdessen bei einer Infektion mit Affenpocken eine Isolation von mindestens 21 Tagen. Darüber hinaus gebe es auch eine dringende Empfehlung für Kontaktpersonen, sich für mindestens 21 Tage in Isolation zu begeben, sagte der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit RKI-Präsident Lothar Wieler. Mit dieser Maßnahme wolle man das Ausbruchsgeschehen in Deutschland in den Griff bekommen.
"Wir haben gute Chancen diesen Erreger zu stoppen, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa", sagte Lauterbach. Es handle sich nicht um den Beginn einer neuen Pandemie. Laut Wieler sind Stand Dienstagvormittag in Deutschland fünf Fälle an das RKI übermittelt worden. Dabei handle es sich ausschließlich um Männer.
Zusammenfassung
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet eine Eindämmung der Affenpocken weiterhin als möglich, auch wenn sie den jüngsten Ausbruch außerhalb Afrikas als außergewöhnlich einstuft.
- Es würden weitere Treffen anberaumt, um die zuständigen Behörden in verschiedenen Ländern bei der Bekämpfung der Krankheit zu unterstützen und zu beraten, teilte die UN-Gesundheitsorganisation am Dienstag mit.