459 Zurückweisungen bei Tiroler Ausreisetestkontrollen
Seit Freitag gibt es eine in der österreichischen Geschichte bisher wohl einzigarte Situation. In Tirol werden Grenzkontrollen nicht nur an der Staatsgrenze, sondern auch zwischen Bundesländern durchgeführt. Bisher sind die Grenzkontrollen, die zur Eindämmung der südafrikanischen Coronavirus-Variante durchgeführt werden, laut der Exekutive "problemlos" verlaufen. Von 16.145 Personen wurde 459 die Ausreise untersagt, weil sie keinen negativen Coronatest vorweisen konnte, hieß es am Samstag.
"Hohe Akzeptanz" der Bevölkerung
An den 44 Kontrollbereichen auf Tirols Straßen, am Flughafen und bei Flugfeldern sowie im Bahnverkehr wurden 10.508 Fahrzeuge kontrolliert. Im Einsatz waren durchgehend rund 430 Kräfte von Polizei und Bundesheer.
Insgesamt verliefen die Überprüfungen laut Exekutive ruhig und mit "hoher Akzeptanz", nur vereinzelt sei es zu "Unmutsäußerungen" gekommen. Die meisten Reisenden hatten einen Test dabei, ansonsten hätten sich die vier mobilen Teststationen an den Grenzen zu Salzburg in Waidring, Hochfilzen und Pass Thurn sowie am Übergang nach Vorarlberg in Pettneu am Arlberg bewährt. Über 500 Tests wurden dort durchgeführt, wovon kein einziger ein positives Ergebnis hervorbrachte.
Geringes Verkehrsaufkommen - kaum Staus
Bei den Kontrollen war es laut Polizei - bis auf "geringfügige Wartezeiten auf der A12 beim Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden" - zu keinen Staubildungen gekommen. Dieser Eindruck wurde bei einem Lokalaugenschein von PULS 24 am Freitag in Kufstein bestätigt. Das Verkehrsaufkommen hielt sich im Rahmen. Der Unmut der Bevölkerung sei spürbar, berichtete PULS 24 Reporter Christoph Isaac Krammer. Jedoch hätten sich die meisten Tiroler mit der Situation abgefunden.
PULS 24 Reporter Christoph Isaac Krammer berichtet aus Kufstein, wo seit Freitag strengere Grenzkontrollen bei der Ausreise aus Tirol gelten.
Sollte jemand ohne Test erwischt werden, drohen Strafen in Höhe von bis zu 1.450 Euro. Ausgenommen von der Testpflicht ist Osttirol, auch Kinder bis zehn Jahre müssen keinen Test vorweisen. Die Regelung gilt für zehn Tage bis zum 21. Februar. Nötig ist ein Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, dies gilt auch für Pendler.
Unmut über deutsches Einreiseverbot in Tirol steigt
In Tirol regt sich weiter Unmut über das Einreiseverbot nach Deutschland, das mit der Einstufung Tirols als "Mutationsgebiet" einhergeht. Nachdem Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) am späten Freitagabend eine Ausnahme für Berufspendler gefordert hatten, meldete sich am Samstag auch ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth verärgert zu Wort. Die De-facto-Grenzschließung sei ein "Affront gegenüber Pendlern", sagte er.
Eine Ausnahmeregelung sei "unerlässlich". Großes Unverständnis äußerte er über den Zeitpunkt der Verkündung, da diese übers Wochenende erfolgt sei. "Die Beschäftigten erfahren am Freitagabend, dass sie ab Montag quasi nicht mehr zu ihrem Arbeitsplatz gelangen. Das bedeutet Null Planbarkeit", sagte er. Immerhin würden 3.200 Tiroler und Tirolerinnen ins Ausland pendeln. Wohlgemuth ortete in Deutschland eine "Kurzschlusshandlung", die "entschieden zu weit" gehe. Auch Deutsche, die in Tirol arbeiten, seien betroffen.
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Zusammenfassung
- Bisher sind die Grenzkontrollen an den Tiroler Landesgrenzen, die zur Eindämmung der südafrikanischen Coronavirus-Variante durchgeführt werden, laut der Exekutive "problemlos" verlaufen.
- Von 16.145 Personen wurde 459 die Ausreise untersagt, weil sie keinen negativen Coronatest vorweisen konnte, hieß es am Samstag.
- Insgesamt verliefen die Überprüfungen laut Exekutive ruhig und mit "hoher Akzeptanz", nur vereinzelt sei es zu "Unmutsäußerungen" gekommen.
- Bei den Kontrollen war es laut Polizei - bis auf "geringfügige Wartezeiten auf der A12 beim Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden" - zu keinen Staubildungen gekommen.
- Dieser Eindruck wurde bei einem Lokalaugenschein von PULS 24 am Freitag in Kufstein bestätigt.
- Das Verkehrsaufkommen hielt sich im Rahmen. Der Unmut der Bevölkerung sei spürbar, berichtete PULS 24 Reporter Christoph Isaac Krammer.