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37 Tote durch gepanschten Alkohol in Istanbul

In der türkischen Metropole Istanbul sind in den vergangenen Wochen dutzende Menschen durch den Konsum von gepanschtem Alkohol ums Leben gekommen. Seit dem 1. November habe es 77 Vergiftungsfälle und 37 Todesfälle gegeben, teilte das Gouverneursbüro von Istanbul am Montag mit. 17 der durch gepanschten Alkohol vergifteten Menschen müssten weiterhin medizinisch behandelt werden. Im Zusammenhang mit den Vergiftungsfällen gab es den Angaben zufolge bisher 14 Festnahmen.

In der Türkei kommen Vergiftungen durch gepanschten Alkohol häufig vor. In dem muslimisch geprägten Land hat die illegale Herstellung von Alkohol wegen der Explosion der Steuern auf alkoholische Getränke deutlich zugenommen. Eine Flasche des türkischen Nationalgetränks Raki kostet im Supermarkt rund 1.300 türkische Lire (35 Euro) - und das bei einem Mindestlohn von gerade einmal 17.000 Lire. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wendet sich immer wieder gegen den Konsum von Alkohol und Tabak. Kritiker werfen ihm vor, auf eine Islamisierung der Gesellschaft hinzuarbeiten.

ribbon Zusammenfassung
  • In Istanbul sind seit dem 1. November 37 Menschen an gepanschtem Alkohol gestorben, während es insgesamt 77 Vergiftungsfälle gab.
  • Die illegale Alkoholproduktion in der Türkei nimmt zu, da eine Flasche Raki aufgrund hoher Steuern etwa 1.300 türkische Lire kostet, was bei einem Mindestlohn von 17.000 Lire eine erhebliche Belastung darstellt.
  • Im Zuge der Vergiftungsfälle wurden 14 Personen festgenommen; Präsident Erdogan wird von Kritikern beschuldigt, durch seine Anti-Alkohol-Politik die Gesellschaft zu islamisieren.