3.500-Euro-Gasrechnung: "Da kann ich mein Leben weggeben"
Die Rechnungen habe die Pensionistin erhalten, ohne vorab eingestuft worden zu sein. Ende Jänner wendete sie sich das erste Mal an den Kundenservice der Wien Energie. Der zuständige Mitarbeiter sei "sehr unkooperativ" gewesen. Er habe zu ihr gemeint, dass sie eben so viel verbrauche. Daraufhin habe er ihr eine Ratenzahlung von 1.850 Euro pro Monat vorgeschlagen. "Ich habe leider den Fehler gemacht und habe eingewilligt", so die Pensionistin.
"Das ist ein Wahnsinn. Das ist meine Pension"
Im Nachhinein sei Heimberger erst bewusst geworden, wie hoch diese Kosten sind: "Das ist ein Wahnsinn. Das ist meine Pension, was ich da zahlen muss - pro Monat!" Die Pensionistin führt weiter aus: "Da kann ich mein Leben weggeben, wenn ich 1800 im Monat zahlen soll. Wovon soll ich leben?" Die vergangenen zwölf Jahre sei sie mit ihrer Pension gut ausgekommen, aber "jetzt auf einmal denke ich mir: Es ist aus!"
Sie suchte sich Hilfe beim Konsumentenschutz. Dort habe man ihr geraten, erneut ins Servicecenter der Wien Energie zu gehen - mit Erfolg. Am Donnerstag wurde ihr Gasverbrauch neu berechnet. Statt Tausenden von Euro zahlt sie künftig 500 Euro pro Monat für ihre Gasrechnung. "Mit dem kann ich leben - das sehe ich auch ein". Ein Lob für die Servicemitarbeiterin hat sie nach den bewegenden Wochen auch übrig: "Die war heute sehr, sehr nett".
Täglich 10.000 Anrufe bei Wien Energie
Die explodierenden Energiepreise spürt man auch beim Kundenservice der Wien Energie. Täglich gibt es 600 Anfragen für persönliche Beratungen und "zigtausende" Anrufe und E-Mails. "Die Menschen machen sich viel mehr Gedanken als noch vor ein, zwei Jahren", sagt die Pressesprecherin der Wien Energie, Franziska Bauer, im PULS 24 Interview. Deshalb habe Wien Energie auch bereits mehr Mitarbeiter:innen im Kundenservice angestellt.
Wer seine Rechnungen nicht mehr bezahlen kann, kann seine Teilbeträge anpassen lassen oder wird zu möglichen Ratenzahlungen oder Stundungen beraten. Wir "nehmen uns Zeit für die Kund:innen", so Bauer. Angst, bald in einer dunklen, kalten Wohnung zu sitzen, muss unterdessen niemand haben, versichert Bauer: "Niemandem wird Strom oder Gas abgedreht". Wichtig sei dennoch, dass sich Kund:innen bei Wien Energie melden, um frühzeitig eine Lösung zu finden.
Zusammenfassung
- Maria Heimberger ist Pensionistin und seit November Kundin bei Wien Energie. Im Jänner bekam sie eine Gas-Rechnung von 3.500 Euro. Drei Tage später - die nächste Rechnung über denselben Betrag.
- Die vergangenen zwölf Jahre sei sie mit ihrer Pension gut ausgekommen, aber "jetzt auf einmal denke ich mir: Es ist aus", so die Pensionistin.
- Die explodierenden Energiepreise spürt man auch beim Kundenservice der Wien Energie. Täglich gibt es 600 Anfragen für persönliche Beratungen und "zigtausende" Anrufe und E-Mails.