APA/BARBARA GINDL

35 Jahre Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser

Die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser (AÖF) feiern ihr 35-jähriges Bestehen. Das sei "kein Grund, um nur zu feiern, denn es gibt noch viel zu tun", wird anlässlich von gleich zwei Jubiläen betont: Die Frauenhelpline 0800-222-555, über die Gewaltbetroffene Hilfe bekommen, wurde vor 25 Jahren gegründet. Vor diesem Hintergrund zieht der Verein aktuell Bilanz: Es gibt zwar ein flächendeckendes Netz an Frauenhäusern. Aber nicht alle Länder würden die Anforderungen erfüllen.

Das Land Salzburg habe nur mehr 15 Frauenhausplätze - für fünf gewaltbetroffene Frauen und zehn Kinder - im Pinzgau, weil zwei autonome Frauenhäuser nicht mehr existieren: Jenes in Hallein wurde geschlossen und das Frauenhaus in Salzburg Trägern übergeben, "die über keine Expertise zu Frauenhausarbeit verfügen", lautet die schon seit längerem anhaltende Kritik: "So können Frauen, die in Hochrisikosituationen leben, zwar von einem Bundesland ins andere flüchten, aber nicht in das Frauenhaus in Salzburg-Stadt, weil das Haus nicht vernetzt arbeitet und intransparent agiert", moniert der Verein AÖF. Im Bundesland Salzburg würden somit, gemessen an den Empfehlungen der Istanbul-Konvention - sie sieht einen Platz pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern vor - somit rund 42 Plätze fehlen. Die Istanbul Konvention ist ein völkerrechtlich verbindliches Instrument zur Bekämpfung aller Formen von Gewalt an Frauen in Europa, Österreich hat sie ratifiziert, sie ist seit August 2014 in Kraft.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Tirol bekommt zwei neue Frauenhäuser mit jeweils fünf Plätzen für Frauen sowie sieben Plätzen für Kinder, in Oberösterreich eröffnet das Frauenhaus Braunau mit sechs Plätzen für Frauen sowie zwölf Plätzen für Kinder. Damit komme man dann in Tirol auf sechs Frauenhäuser mit insgesamt 97 Plätzen und in Oberösterreich auf ebenfalls sechs Häuser mit 127 Plätzen. Die drei Neugründungen, das Frauenhaus Tirol Oberland, das Frauenhaus Tirol Unterland und das Frauenhaus Braunau, sind AÖF-Mitglieder. Der Verein ist somit mit 16 der heimischen Frauenhäuser vernetzt.

1988 wurde der Verein AÖF als Zusammenschluss der Mitarbeiterinnen der autonomen Frauenhäuser in Österreich gegründet, mit dem Ziel, ein Netzwerk aufzubauen, Strategien gegen Gewalt an Frauen und Kindern zu entwickeln und häusliche Gewalt sichtbar zu machen. Die "fünf Säulen" sind heute die Informationsstelle gegen Gewalt, die Frauenhelpline 0800-222-555, die Onlineberatung "HelpChat - Halt der Gewalt" unter haltdergewalt.at, das Gewaltpräventionsprojekt StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt und das "EmPOWERment-Zentrum BAKHTI für gewaltbetroffene Mädchen* und junge Frauen*". Die Frauenhelpline bietet seit 1998 für Betroffene und ihr Umfeld rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, mehrsprachig, anonym und kostenlos Beratung zum Thema Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt.

(S E R V I C E - https://www.aoef.at/ )

ribbon Zusammenfassung
  • Die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser (AÖF) feiern ihr 35-jähriges Bestehen.
  • Damit komme man dann in Tirol auf sechs Frauenhäuser mit insgesamt 97 Plätzen und in Oberösterreich auf ebenfalls sechs Häuser mit 127 Plätzen.
  • Die drei Neugründungen, das Frauenhaus Tirol Oberland, das Frauenhaus Tirol Unterland und das Frauenhaus Braunau, sind AÖF-Mitglieder.
  • Der Verein ist somit mit 16 der heimischen Frauenhäuser vernetzt.