Hofer: Ibiza-Video hat strukturell viel verändert

Anlässlich des dritten Jahrestages des Ibiza-Videos blickt Politikberater Thomas Hofer zurück auf die Auswirkungen, die das Video auf die österreichische Politik hatte. Die Aufarbeitung des Skandals sei allerdings "noch nicht abgeschlossen".

Das Ibiza-Video, das vor drei Jahren zu einem Politbeben in Österreich geführt hat, sei ein "Zerrbild dessen, was man nicht für möglich gehalten hat", sagt Politikberater Thomas Hofer im Newsroom LIVE. Das Video habe vor Augen geführt, was in der österreichischen Politik "im Argen liegt".

Nachbearbeitung "noch nicht abgeschlossen"

Einen Lerneffekt aus diesem Skandal gäbe es im Land nur ansatzweise, kritisiert er im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr. Versäumnisse habe es hier vor allem schon in der Übergangsregierung gegeben. "Da war ein Fenster offen gewesen", um ein Transparenzgesetz zu beschließen, meint Hofer.

Herr Strache fährt nach Ibiza – Zurück zum Ende

Der Politikberater zieht hier einen, wie er es nennt "putzigen Vergleich" und zieht Parallelen zwischen dem Skandal rund um das Ibiza-Video und dem Wein Skandal aus den 1980er Jahren. Beim sogenannten Glykolwein-Skandal haben Winzer ihre Weine verfälscht. Aus dem Skandal resultieren "die härtesten Gesetze", die dazu geführt haben, dass Österreich "in diesem Bereich zu einem angesehenen Land wurde", meint Hofer. "Dort sind wir noch nicht", betont er im Interview.

Video hatte Auswirkungen auf reale Politik

Dennoch habe das Video "strukturell viel verändert". Eine Reihe von hochrangigen Rücktritten, darunter auch von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), waren die Folge. "Da sind einige Akteure weg, auch wenn sie nicht auf Ibiza beteiligt waren", kommentiert Hofer. Dass es in nächster Zeit zu einer weiteren Neuaufstellung im Zusammenhang mit Ibiza kommen wird, hält er jedoch nicht für wahrscheinlich.

Auch ohne dem Video habe es in der türkis-blauen Regierung "ein gewisses Misstrauen" gegeben. Die FPÖ und die ÖVP kämpften zu dieser Zeit um dieselben Wählergruppen, erklärt der Politikberater im Newsroom LIVE. "Den eine Plan: Da marschieren wir durch – den gab es nicht", sagt Hofer. Dennoch schließt er eine Neuauflage von Türkis- Blau nicht aus, wenn auch nur durch eine andere Aufstellung der FPÖ.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Ibiza-Video, das vor drei Jahren zu einem Politbeben in Österreich geführt hat, sei ein "Zerrbild dessen, was man nicht für möglich gehalten hat", sagt Politikberater Thomas Hofer im Newsroom LIVE.
  • Das Video habe vor Augen geführt, was in der österreichischen Politik "im Argen liegt".
  • Einen Lerneffekt aus diesem Skandal gäbe es im Land nur ansatzweise, kritisiert er im Interview mit PULS 24 Anchor Thomas Mohr.
  • Versäumnisse habe es hier vor allem schon in der Übergangsregierung gegeben.
  • "Da war ein Fenster offen gewesen", um ein Transparenzgesetz zu beschließen, meint Hofer.