Mindestens 17 Hiebe
Bruder mit Axt getötet: Steirer (15) vor Gericht
Der damals 14-Jährige soll dem 35-Jährigen zahlreiche Hiebe und Stiche versetzt haben, teilte das Landesgericht Leoben mit. Der Gewalttat dürfte ein schon länger schwelender Streit vorausgegangen sein. Der Jugendliche war umfassend geständig.
Rettungskräfte hatten am Nachmittag des 16. Septembers die Polizei alarmiert, weil sie in einem Einfamilienhaus in Mürzhofen nahe Kindberg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) eine leblose Person mit auffälligen Verletzungen vorgefunden hatten.
Als die Polizei damals anrückte, hatte sich der Verdächtige, der 14-jährige Bruder, bereits aus dem Staub gemacht. Aufgrund von Zeugenbeschreibungen gelang es aber, ihn rasch ausfindig zu machen.
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Video: Tränen in U-Haft - 14-Jährigem tut Axt-Mord leid
Tatwaffe im Rucksack
Eine Diensthundestreife rückte aus und stellte den Jugendlichen wenig später. Der 14-Jährige hatte in seinem Rucksack die mögliche Tatwaffe sogar noch dabei: Es handelte sich um eine Axt, die offenbar nur als Dekoration gedacht war, aber sehr wohl scharfe Kanten aufwies.
Gleich bei der ersten Vernehmung des Verdächtigen im Beisein eines Rechtsbeistandes gestand er, seinen Bruder mit der Axt angegriffen zu haben. Das Brüderpaar hatte gemeinsam in dem Einfamilienhaus gewohnt.
Verhandlung im April
In eineinhalb Wochen muss er sich nun vor Gericht verantworten. Zur Verhandlung sind drei Zeugen geladen und es werden Sachverständige aus den Fachgebieten der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychologie sowie der Gerichtsmedizin zu Wort kommen.
Für den Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine Freiheitsstrafe zwischen einem und zehn Jahren. Der Prozess ist für einen Tag anberaumt.
Zusammenfassung
- Ein 15-jähriger Obersteirer muss sich am 7. April vor dem Landesgericht Leoben wegen Mordverdachts verantworten, nachdem er gestanden hat, seinen 35-jährigen Bruder am 16. September des Vorjahres mit einer Axt erschlagen zu haben.
- Der Jugendliche wurde nach der Tat schnell gefasst, da er sich zunächst aus dem Staub gemacht hatte, aber die Polizei ihn dank Zeugenbeschreibungen und einer Diensthundestreife aufspüren konnte.
- Der Prozess ist für einen Tag angesetzt und es sind drei Zeugen sowie Sachverständige aus den Bereichen Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychologie und Gerichtsmedizin geladen; dem Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von einem bis zehn Jahren.