Presseclub Concordia geht gegen Corona-Berichterstattung von Servus TV vor
Servus TV habe sich zum Leitmedium der Corona-Skeptiker und Impfgegner entwickelt, berichtet das "Ö1 Mittagsjournal". Beim Journalisten-Club Concordia seien haufenweise Briefe von Mitgliedern aber auch Medienkonsumenten eingegangen. Die Kritik richtet sich gegen Servus TV, insbesondere aber gegen Senderchef Ferdinand Wegscheider.
Faktenchecks von Profil und der Austria Presse Agentur stellten mehrere von ihm getätigte falsche Aussagen richtig, unter anderem, dass der Impfstoff mangelhaft erprobt sei oder dass er nur per Notzulassung erlaubt wurde.
Kraus: Leute werden aufgehetzt
Concordia-Chefin Daniela Kraus begründet ihre Entscheidung, Beschwerde einzureichen, "weil hier einerseits Unwahrheiten insinuiert werden und andererseits schlicht und einfach die Leute aufgehetzt werden, die Wissenschaft schlecht gemacht wird, Weltverschwörungstheorien verbreitet werden und einfach eine Radikalisierung und Unausgewogenheit passiert, die schädlich für unsere Gesellschaft ist".
https://twitter.com/PCConcordia/status/1467164579847417865
Der Sender bekommt 1,7 Millionen Euro Förderung aus dem Privatrundfunkfonds für das Jahr 2021, 2020 waren es 2,9 Millionen, wie "Ö1" berichtet.
Grüne: Keine "demokratischen Grundstandards"
Die Grünen unterstützen das Vorhaben. Mediensprecherin Eva Blimlinger will Demokratiegefährdung als Förderkriterium ins Gesetz schreiben. Sendungen sollten demokratische Grundstandards erfüllen müssen. Das sei bei der Sendereihe von Wegscheider nicht gegeben, so Blimlinger.
Zusammenfassung
- Der Presseclub Concordia wirft Servus TV die Verbreitung von falschen Fakten im Zusammenhang mit Corona vor und bereitet eine Beschwerde bei der KommAustria vor. Die Grünen halten die Inhalte für demokratiegefährdend.