Pfizer-Medizinerin zu neuer Corona-Variante: Impfstoffanpassung würde 3 Monate dauern
Die Ausbreitung einer neuen möglicherweise sehr gefährlichen und hoch ansteckenden Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat international Besorgnis ausgelöst. Österreich untersagt Einreisen für südafrikanische Länder, die EU will Einreisen aus dem südlichen Afrika auf ein Minimum beschränken. Auch Frankreich, Italien, Tschechien, Großbritannien, Israel, Japan und Indien haben bereits reagiert.
Sylvia Nanz von Pifzer Österreich sagt im PULS 24 Interview, dass sich das Coronavirus bei der neuen Variante offensichtlich an relativ vielen Stellen verändert habe. Dies sage aber noch nichts über die Ansteckung, Übertragungsrate oder die Wirksamkeit der Impfstoffe aus, betont die medizinische Leiterin des Pharmakonzerns.
Bei den bisherigen Varianten habe sich gezeigt, dass der Impfschutz trotzdem gut wirke. "Es ist absolut nicht zu erwarten, dass der Impfschutz gar nicht wirkt", sagt Nanz im PULS 24 Interview. Hierfür müsste das Virus ein "vollkommen anderes sein". Denkbar sei aber, dass die Wirkung des Impfschutzes etwas nachlasse. Der Schutz vor einem schweren Verlauf sei bei den bisher bekannten Virusvarianten aber gegeben.
Rund drei Monate für Anpassung
Sollte doch eine Anpassung des Impfstoffs notwendig werden, seien bereits erste Vorbereitungen getroffen worden. Denn man habe für diesen Fall bereits beim Auftauchen der anderen Varianten vorgesorgt.
Auf Basis der bisher getroffenen Vorkehrungen geht Manz von einem Zeitrahmen von rund drei Monaten zur Anpassung des Grundkonzepts eines neuen geänderten Impfstoffs aus.
Österreich untersagt Einreisen aus dem Süden Afrikas
Am Freitagmorgen untersagte Österreich in einer ersten Reaktion Einreisen für südafrikanische Länder. Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini werden als Virusvariantengebiete eingestuft und Einreisen aus diesen Ländern seien daher grundsätzlich untersagt, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Novelle tritt um Mitternacht in Kraft.
Österreichische Staatsbürger seien zur Einreise berechtigt, hätten aber besonders strenge Regeln - zehntägige Quarantäne, PCR-Test bei der Einreise, Registrierung - einzuhalten. Zusätzlich werde ein Landeverbot für Flüge aus diesen sieben afrikanischen Ländern verhängt.
Hotline eingerichtet
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat Personen, die in den vergangenen zehn Tagen aus dem südlichen Afrika zurückgekehrt sind, dazu aufgerufen, sich bei einer neu eingerichteten Hotline der AGES unter 01/26 75 032 zu melden. Dort erhalten sie Informationen, wohin sie sich wegen eines behördlichen PCR-Tests wenden können, damit sie auf die neu aufgetauchte Variante des Coronavirus B.1.1.529 getestet werden können.
Zusammenfassung
- Sylvia Nanz von Pifzer Österreich sagt im PULS 24 Interview, dass sich das Coronavirus bei der neuen Variante offensichtlich an relativ vielen Stellen verändert habe.
- Dies sage aber noch nichts über die Ansteckung, Übertragungsrate oder die Wirksamkeit der Impfstoffe aus, betont die medizinische Leiterin des Pharmakonzerns.
- Bei den bisherigen Varianten habe sich gezeigt, dass der Impfschutz trotzdem gut wirke. "Es ist absolut nicht zu erwarten, dass der Impfschutz gar nicht wirkt", sagt Nanz im PULS 24 Interview.
- Denkbar sei aber, dass die Wirkung des Impfschutzes etwas nachlasse. Der Schutz vor einem schweren Verlauf sei bei den bisher bekannten Virusvarianten aber gegeben.
- Sollte doch eine Anpassung des Impfstoffs notwendig werden, seien bereits erste Vorbereitungen getroffen worden. Denn man habe für diesen Fall bereits beim Auftauchen der anderen Varianten vorgesorgt.
- Auf Basis der bisher getroffenen Vorkehrungen geht Manz von einem Zeitrahmen von rund drei Monaten zur Anpassung des Grundkonzepts eines neuen geänderten Impfstoffs aus.