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Zu harmlos: Sturm verliert gegen Atalanta in der EL

Sturm Graz hat in der Europa League nach einer kämpferischen Vorstellung beim italienischen Spitzenklub Atalanta Bergamo einen Punktgewinn verpasst. Der offensiv harmlose Fußball-Vizemeister musste sich am Donnerstag knapp, aber verdient mit 0:1 (0:0) geschlagen geben.

Für die Mannschaft von Christian Ilzer war es die zweite Niederlage im vierten Spiel der Gruppe D, womit die Chancen auf einen Aufstieg in die K.-o.-Phase des zweithöchsten europäischen Bewerbs deutlich sanken.

Vor 14.739 Fans im lombardischen Dauerregen avancierte Berat Djimsiti (50.) zum Matchwinner für die favorisierten Italiener. Ein später Treffer zum Ausgleich wie beim 2:2 im Hinspiel in Graz gelang dieses Mal nicht. Die Truppe von Gian Piero Gasperini fixierte hingegen als Spitzenreiter mit nun zehn Punkten den Verbleib in der Europa League.

Sturm braucht Sieg gegen Sporting

Da Sporting (7) im Parallelspiel gegen Raków Częstochowa (1) auch dank langer Überzahl mit 2:1 (1:0) gewann, benötigt Sturm (4) zumindest einen Sieg im direkten Duell in Portugal, um noch Zweiter zu werden. Um international zu überwintern und in die Conference League umzusteigen, reicht allerdings ein dritter Platz.

In der Liga hatte es zuletzt zwei Niederlagen gegen die Wiener Austria (0:1) und den LASK (1:3) gesetzt, Ilzer wollte daher die Performance in Bergamo "nach oben schrauben".

Veränderte Formation

Dafür veränderte der Sturm-Coach seine Formation, in einem 4-2-2-2 sollte dem Tabellenfünften der Serie A das Leben schwer gemacht werden. Im zentralen Mittelfeld rückte Dimitri Lavalée für den gesperrten Kapitän Stefan Hierländer in die Startelf, der Belgier bildete mit Jon Gorenc Stankovič die Doppel-Sechs. In der Spitze kehrte Torjäger Szymon Włodarczyk in die erste Elf zurück.

Die 800 mitgereisten Sturm-Fans genossen im Gewiss Stadium in einem wegen Umbaus provisorischen Auswärtssektor das zweifelhafte Privileg, kein Dach über dem Kopf zu haben. Die Kicker in Schwarz-Weiß bemühten sich in der Anfangsphase aber sehr, ihren Anhängern eine bessere Stimmung zu verschaffen.

Konter zu hektisch

Aufgrund einer mutigen Spielanlage waren die Steirer zunächst die offensivere Mannschaft, ohne jedoch Torchancen zu kreieren. Bis zum ersten Abschluss des Spiels dauerte es 14 Minuten, ein Schuss von Rafael Toloi flog aber über das Tor.

Den Vollgasfußball der Blauen aus Bergamo entschärfte die Ilzer-Elf, die wenigen Kontermöglichkeiten spielten die Grazer aber zu überhastet zu Ende. Wirklich gefährliche Strafraumszenen waren zunächst Mangelware.

In der 31. Minute klärte Stankovič einen Djimsiti-Kopfball zur Ecke, fünf Minuten später schoss Włodarczyk aus Abseitsposition am Tor vorbei. Kurz darauf verfehlte ein Lavalée-Volley nach einem Corner das Ziel knapp (39.).

Der entscheidende Treffer

Nach dem Seitenwechsel drückte Atalanta direkt auf die Führung, die in der 50. Minute fallen sollte. Nach einem Eckball herrschte Chaos im Sturm-Strafraum, die Grazer brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Djimsiti netzte unhaltbar für Tormann Kjell Scherpen ein.

Die Italiener blieben am Drücker, einen Schuss von Ademola Lookman blockte David Schnegg (56.). Die Führung war mittlerweile verdient, die Grazer fanden kaum mehr Zugriff aufs Spiel und mussten viele Atalanta-Angriffe entschärfen.

Kein Schuss aufs Tor

"Joker" Luis Muriel, Doppel-Torschütze in Graz, vergab aus guter Position (69.), der ebenfalls eingewechselte Mario Pašalić hatte bei einem Hateboer-Stanglpass aus kurzer Distanz ebenfalls das 2:0 auf dem Fuß.

Genauso wie Teun Koopmeiners kurz darauf (74.), Ederson, der an Scherpen scheiterte (83.) und erneut Pašalić , dessen Schuss von Gazibegović geblockt wurde (87.). In der Nachspielzeit parierte Scherpen ein weiteres Mal stark gegen Pašalić (91.).

Die Ilzer-Elf kam zu keinem Abschluss auf das gegnerische Tor, einzig ein Schuss von Tomi Horvat ging knapp vorbei (63.).