APA/GEORG HOCHMUTH

Umfrage: Wien bleibt rot, aber FPÖ könnte sich verdreifachen

Die vorgezogene Wien-Wahl könnte sich für die SPÖ unter Bürgermeister Michel Ludwig auszahlen. Laut einer aktuellen Umfrage dürfte er Platz 1 problemlos verteidigen. Die FPÖ könnte sich selbst in der Bundeshauptstadt verdreifachen - allerdings nach einem sehr schlechten Ergebnis vor fünf Jahren. Die ÖVP dürfte sich halbieren.

Das Superwahljahr 2024 geht 2025 in Verlängerung: Schon am 27. April stehen in der Bundeshauptstadt vorgezogene Wahlen an. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) begründete den frühen Wahltermin mit der Bundesregierung in spe: Wien brauche vor dem Sommer eine stabile Regierung, wenn im Bund blau-türkis kommt. 

Aber was sagen die Umfragen? Für Ludwig dürfte die Rechnung aufgehen. Laut aktuellen Ergebnissen von "Unique Research" im Auftrag von "Heute" würde die SPÖ in Wien aktuell auf 40 Prozent kommen - das wäre ein nur leichtes Minus von rund 1,6 Prozentpunkten (Schwankungsbreite: ± 3,5 Prozentpunkte). 

Auf Platz 2 dürfte demnach die FPÖ unter Dominik Nepp landen. Sie käme laut der Umfrage auf rund 23 Prozent. Damit würden sich die Blauen verdreifachen - sie wurden allerdings vor fünf Jahren nach der Spesen-Affäre von nur sieben Prozent gewählt. 

ÖVP stürzt ab

Laut der Umfrage von "Unique Research" können die Grünen in Wien Platz 3 halten, werden aber 3,8 Prozentpunkte verlieren und auf nur noch 11 Prozent kommen. 

Dass blau-türkis im Bund in Wien nicht gut ankommt, zeigt das Umfrageergebnis der ÖVP: Sie könnte sich halbieren und nur noch auf 10 Prozent kommen. Die NEOS hingegen dürften als Juniorpartner der SPÖ mit einem zarten Plus belohnt werden. Sie kämen laut der Umfrage auf 9 Prozent. 

Im Wiener Landtag liegt die Hürde für den Einzug bei fünf Prozent: Der KPÖ rechnet "Unique Research" durchaus Chancen zu. Die Bierpartei und Heinz-Christian Strache dürften allerdings scheitern. 

Ludwig ist beliebtester Politiker

In Wien wird der Bürgermeister zwar nicht direkt gewählt - doch wäre dies der Fall, wäre auch in diesem Szenario Michael Ludwig der klare Sieger. 55 Prozent der befragten Personen würden ihn zum Bürgermeister wählen. 16 Prozent würden für Dominik Nepp stimmen, je sechs Prozent für Dominik Wlazny und Christoph Wiederkehr, nur je fünf Prozent würden bei Judith Pühringer und Heinz-Christian Strache ankreuzen. Karl Mahrer bekäme nur drei Prozent der Stimmen. 

Für die Umfrage wurden zwischen 27. und 30. Jänner 800 Personen am Telefon und online befragt. Meinungsforscher Peter Hajek sagte gegenüber "Heute": "Der großstädtische Bereich ist für Mitte-rechts-Parteien ein schwerer Boden. Ob allerdings diese Stimmung bis Ende April anhält, bleibt fraglich." Bei der ÖVP sieht er eine "Zwickmühle": Karl Mahrer kann die Türkisen im Bund nicht offen kritisieren, müsse sich aber "abkoppeln". 

Strache: "Es ist in der Stadt alles schlechter geworden"

Heinz-Christian Strache, der ehemalige FPÖ-Chef, kündigte am Donnerstag in einer Pressekonferenz vor dem Bezirksamt Floridsdorf an, bei der Wien-Wahl anzutreten. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die vorgezogene Wien-Wahl könnte sich für die SPÖ unter Bürgermeister Michel Ludwig auszahlen.
  • Laut einer aktuellen Umfrage dürfte er Platz 1 problemlos verteidigen. Die SPÖ käme auf 40 Prozent.
  • Auf Platz 2 dürfte demnach die FPÖ unter Dominik Nepp landen. Sie käme laut der Umfrage auf rund 23 Prozent.
  • Die ÖVP könnte sich halbieren und nur noch auf 10 Prozent kommen.
  • Für die Umfrage von "Unique Research" für "Heute" wurden zwischen 27. und 30. Jänner 800 Personen am Telefon und online befragt. Die Schwankungsbreite liegt bei ± 3,5 Prozentpunkten.