Vienna CapitalsAPA/Erwin Scheriau

Viele Baustellen bei Capitals, aber "Glaube nicht verloren"

Die Krisen-Saison der Vienna Capitals geht weiter. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Ausgangsposition könnte den Einstieg eines neuen Präsidenten erleichtern. Der Einzug in die Pre-Play-offs gilt weiterhin als Ziel.

Alles andere als entspannte Feiertage und ein fröhlicher Jahreswechsel stehen den spusu Vienna Capitals bevor. Der Wiener Klub ist sportlich in der Krise, hat mit wirtschaftlichen Sorgen zu kämpfen und ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Langzeitpräsident und Geldgeber Hans Schmid.

Die Zeit drängt, will man bis 15. Jänner die Nennung für die nächste Saison der win2day ICE Hockey League guten Gewissens abgeben.

Suche nach Schmid-Nachfolger

Vergangene Woche war offiziell geworden, was schon länger im Raum gestanden war: Schmid, der einen Eishockey-Top-Klub in Wien erst ermöglicht hat, macht mit Saisonende Schluss.

Einen Interessenten für die Nachfolge des 83-Jährigen gibt es, allerdings schrecken die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, die ein großes Handicap gegenüber der Konkurrenz bedeuten.

Gespräche mit der Stadt Wien

"Beim Großteil der anderen Teams wird bis zu einem Drittel des Budgets (oder teilweise mehr) durch das direkte oder indirekte Engagement der jeweiligen Städte und Bundesländer gestützt. Die Caps zahlen in ihrem eigenen Bundesland, objektiv in einer Gesamtsicht betrachtet, mehr an Stadt/Bundesland, als sie bekommen", ließ der Klub in einem offenen Brief wissen und führte Sponsoring von Landesunternehmen oder etwa die Abgabe von zehn Prozent der Ticketeinnahmen zusätzlich zur Umsatzsteuer an.

Gespräche mit Verantwortlichen der Stadt laufen, um die Parameter zu ändern. Wirtschaftlich bessere Voraussetzungen sollen den Einstieg an der Spitze des Klubs schmackhaft machen und das finanzielle Risiko reduzieren.

Schlechteste Saison seit 2001

Auch das Sportliche ist eine Baustelle. Die Capitals spielen den schlechtesten Herbst seit ihrem Einstieg in die Liga 2001. Der zweifache Meister geht als Tabellenvorletzter in die kurze Weihnachtspause und droht, selbst das Pre-Play-off der besten zehn Mannschaften zu verpassen.

Damit die Saison nicht schon am 23. Februar zu Ende ist, muss das Coaching-Team um Christian Dolezal, Fabian Scholz und Bernhard Starkbaum schnell auf den Erfolgsweg führen.

"Glaube an die Mannschaft nicht verloren"

20 Spiele stehen nach Weihnachten im Grunddurchgang noch an. "Es ist eine Freude zu sehen, mit welchem Engagement gearbeitet wird. Wenn man unten drinsteht, ist es das Schwierigste, wieder rauszukommen. Aber wir haben den Glauben an die Mannschaft nicht verloren", erklärte General Manager Franz Kalla.

Die Capitals hatten im Sommer wieder einige Top-Spieler ziehen lassen müssen. Mit dem Abgang der sieben besten Scorer der vergangenen Saison und dem neuen System unter dem neuen Headcoach Marc Habscheid fiel der Umbruch diesmal größer aus.

Als dann auch der Verletzungsteufel mit bis zu neun Ausfällen zuschlug, geriet man in ein Tief, das Habscheid Ende Oktober den Job kostete und aus dem man bisher noch nicht herausgefunden hat.

Trotzdem sind die Capitals mit durchschnittlich 3.650 Zuseher:innen bei den Heimspielen noch immer die Nummer zwei der Liga hinter dem KAC.

Die win2day ICE Hockey League im Free-TV: PULS 24 und JOYN übertragen am Freitag, den 22. Dezember, live ab 19:05 Uhr das rot-weiß-rote ICE-Duell zwischen dem HC TIWAG Innsbruck und den spusu Vienna Capitals.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Krisen-Saison der Vienna Capitals geht weiter.
  • Eine Verbesserung der wirtschaftlichen Ausgangsposition könnte den Einstieg eines neuen Präsidenten erleichtern.
  • Der Einzug in die Pre-Play-offs gilt weiterhin als Ziel.