Christian Dolezal: Der Feuerwehrmann in Wien
Die Hauptstadt hat einen neuen Feuerwehrmann. Sein Name: Christian Dolezal. Sein Auftrag: Die Rettung der spusu Vienna Capitals aus dem brennenden Keller der win2day ICE Hockey League. Doch wie tickt der 37-jährige Wiener eigentlich so? PULS 24 hat bei TV-Expertin Theri Hornich nachgefragt. Sie kommentiert am Sonntag (17:05 Uhr/PULS 24 & Joyn) das ICE-Duell der Capitals mit den BEMER Pioneers Vorarlberg.
Vienna Capitals droht Horror-Saison
Die Capitals sind drauf und dran, Historisches zu erreichen - allerdings aus negativer Sicht. Den Hauptstädtern (derzeit auf Platz 11) droht erst zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte das Verpassen der Play-offs. Eine neun Spiele andauernde Niederlagenserie, basierend auf zahlreichen Verletzungen und einer stets andauernden Goaltending-Problematik (vier Torhüter bereits eingesetzt), waren der bisherige Tiefpunkt. Als Konsequenz: Die Entlassung von Headcoach Marc Habscheid, der erst im Sommer verpflichtet worden war.
Christian Dolezal, zuvor Assistant-Coach, wurde anfänglich als Interimslösung auserkoren. Während der Länderspielpause entschieden sich die Capitals dazu, Dolezal als längerfristige Lösung zu halten - zumindest bis zum Ende der Saison. Langsam - wenn auch nur sehr langsam - zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend bei den Wienern. Das Nachtragsspiel am 22. November gegen Meister Salzburg konnte man beeindruckend mit 4:0 für sich entscheiden. Die Sonntagspartie gegen Vorarlberg wird ein direktes Duell um den heiß ersehnten Pre-Play-off-Platz 10.
"Sehr guten Ruf in Wien"
Wenn jemand die Höhen und Tiefen der Capitals empfinden kann, dann ist es Dolezal höchstpersönlich. Der Ex-Profi war damals selbst dabei, als Wien in der Saison 2003/04 das bisher einzige Mal die Play-offs von zu Hause aus mitverfolgen musste. Er war ebenfalls am Eis, als sich die Capitals in der Saison 2004/05 erstmals in der Vereinsgeschichte zum Meister krönten. "Dolezal hat einen sehr guten Ruf in Wien. Er war immer ein hart arbeitender Spieler - diese Eigenschaft zeigt er auch jetzt als Trainer", sagt Hornich.
Was gegen Dolezal als Capitals-Headcoach sprechen könnte: Trotz seiner Arbeit im Nachwuchs hat er im Profi-Bereich noch wenig Coaching-Erfahrung. Hornich glaubt aber daran, dass Dolezal aus diesem vermeintlichen Nachteil einen Vorteil machen könnte, wie sie gegenüber PULS 24 erklärt: "Er ist hart, aber immer fair. Sein Draht zu den Spielern ist sehr gut und er kann seine Ansichten gut vermitteln." Nicht umsonst ist Capitals-General-Manager Franz Kalla der Ansicht, dass das Team bei Dolezal und seiner Coaching-Crew "in guten Händen" sei.
Dolezal als Wiener Hoffnungsträger
Rund die Hälfte der ICE-Saison ist gespielt. Dolezal hätte also noch genügend Zeit, um die Capitals aus dem brennenden ICE-Keller zu retten. TV-Expertin Hornich zeigt sich leicht optimistisch: "Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft seine harte Arbeit zu schätzen weiß und versucht, die Inputs aus dem Training bestmöglich umzusetzen. Dass noch nicht alles rund läuft ist klar - aber ich denke, es ist schon jetzt eine Leistungssteigerung sichtbar."
Die win2day ICE Hockey League im Free-TV: PULS 24 und Joyn übertragen am Sonntag, den 3. Dezember, live ab 17:05 Uhr das rot-weiß-rote ICE-Duell zwischen den spusu Vienna Capitals und den BEMER Pioneers Vorarlberg.
Zusammenfassung
- Den Vienna Capitals droht eine historisch katastrophale Spielzeit.
- Neo-Headcoach Christian Dolezal soll der Mann sein, der den zweifachen ICE-Meister aus der Krise führt.
- PULS 24 hat bei TV-Expertin Theri Hornich nachgefragt, wie Dolezal so tickt.