Massenpanik in Indonesien: Spieler "am Boden zerstört"
"Als ich in die Umkleidekabine zurückkehrte, herrschte bereits Chaos", sagt Javier Roca. Viele Menschen hätten Atembeschwerden gehabt. Ein Fan sei in den Armen eines Spielers gestorben. "Die Spieler sind am Boden zerstört", meint Roca.
"Sie haben den ersten Todesfall in der Umkleidekabine miterlebt. Dann den zweiten, den dritten, den vierten." Einige der Opfer, die sie gesehen hätten, seien Kinder gewesen, die nicht atmen konnten. Er selbst habe erst nach der Pressekonferenz gemerkt, dass etwas nicht stimmte, als sich seine Augen und sein Hals wund anfühlten, was auf das Tränengas zurückzuführen war. In der Kabine habe er dann gesehen, dass schwer verletzte Fans dort zur Behandlung gebracht worden waren, wo Spieler versucht hätten, ihnen zu helfen.
Mindestens 125 Todesopfer
Am Samstagabend waren bei der Massenpanik auf der Insel Java im Kanjuruhan-Stadion nach der Partie zwischen Arema Malang und Persebaya mindestens 125 Menschen ums Leben gekommen, etwa 300 weitere wurden schwer verletzt, einige von ihnen schwer. Unter den Toten sind den Behörden zufolge auch 17 Kinder. Nach dem Spiel war es zu Krawallen gekommen, woraufhin die Polizei Tränengas einsetzte. Es brach völliges Chaos aus, Menschen flohen in alle Richtungen. Der Polizeichef der Stadt Malang, Ferli Hidayat, wurde inzwischen von seinem Amt entbunden.
"Fußball ist Fußball. Du kannst gewinnen, du kannst verlieren, du kannst unentschieden spielen. Was nicht verloren werden darf, sind Menschenleben", sagt Roca.
Zusammenfassung
- Nach der Tragödie in einem Fußballstadion in Indonesien hat der Trainer von Arema Malang von schockierenden Bildern in der Umkleidekabine berichtet.