Sturm will gegen Klagenfurt perfekte Serien prolongieren
Sturm liegt aktuell sechs Zähler hinter Spitzenreiter Salzburg, angesichts der nach 22 Runden anstehenden Punkteteilung liegt man in Schlagdistanz zum Liga-Dominator. Die Steirer wollen ihre weiße Weste nach Ligasiegen gegen Rapid (1:0), Hartberg im Steirer-Derby (2:1) und einem Viertelfinal-Triumph im Cup gegen Titelverteidiger Salzburg (6:5 im Elfmeterschießen) jedenfalls beibehalten. "Nach dem guten Start gilt es, die volle Konzentration zu halten und sich auf die nächsten Aufgaben zu fokussieren", betonte Trainer Christian Ilzer.
Für die Grazer spricht gegen Klagenfurt auch die Statistik: Die Schwarz-Weißen gewannen alle fünf bisherigen Bundesliga-Duelle gegen die Truppe von Peter Pacult, zusätzlich 2019 eines im Cup. Vor mehr als 10.600 Fans - so viele Tickets waren am Freitag abgesetzt - sollen die in der Europa League gescheiterten und erst am Sonntag gegen Ried im Einsatz befindlichen Salzburger mit einem Sieg zumindest ein bisschen unter Zugzwang gesetzt werden. "Ich will mich nicht im Tabellen lesen üben. Es geht darum, die Mannschaft auf die nächsten Aufgaben einzustellen. Wir können ohnehin nicht beeinflussen, was Salzburg macht", betonte Ilzer.
Die Violetten aus Klagenfurt befinden sich indes in einer Mini-Krise, die letzten vier Pflichtspiele wurden allesamt verloren. Einen Grund für den schlechten Start ins neue Jahr sieht Pacult in der Einstellung seiner Truppe. "Von den Tugenden, die uns ausgezeichnet und stark gemacht haben, ist derzeit nichts zu sehen. Dahin müssen wir unbedingt wieder zurückfinden", sagte der 63-Jährige. "Alles wirkt gehemmt. Wir bringen nicht die Laufbereitschaft und das Zweikampfverhalten, das aber nötig ist, um zu bestehen. Es fehlen auch die Cleverness und der Mut mit dem Ball."
Klagenfurt fehlen nur zwei Punkte auf den sechsten Platz und damit die Meistergruppe. Pacult setzt seine Mannschaft für die verbleibenden Spiele in Graz, gegen Altach, Hartberg und in Lustenau aber nicht unter Druck. Das Ziel sei weiterhin der Klassenerhalt. "Wenn wir das schon im März erreichen, wäre das eine Riesensache", betonte der Wiener. Der Verein und die Mannschaft würden Zeit benötigen, um zu wachsen. So wie vergangene Saison im Aufstiegsjahr die Meistergruppe zu erreichen, wäre laut Pacult "alles andere als Normalität".
Den begehrten sechsten Platz hält derzeit die Wiener Austria. Während nach vorne schon eine Lücke aufgerissen ist, sitzen die Verfolger den "Veilchen" im Nacken. Im Heimspiel gegen den Vorletzten TSV Hartberg sind bei der Austria drei Punkte daher fest eingeplant, um dem "Ziel Platz sechs", welches Neo-Trainer Michael Wimmer ausgab, ein Stück näher zu kommen.
Die jüngsten fünf Duelle mit Hartberg gestalteten die Veilchen stets erfolgreich. Die Marschroute für die kommende Begegnung ist daher klar definiert. "Wir wollen das Heimspiel gewinnen", betonte Wimmer. Unterschätzen will er die Steirer aber keinesfalls. Nicht zuletzt auch, weil man am Verteilerkreis weiter mit einer Verletztenliste von acht Spielern kämpft, trotzdem gab es in dieser Hinsicht auch erfreuliche Nachrichten. Kapitän Lukas Mühl dürfte im Duell mit Hartberg erstmals seit Anfang Oktober in die Startelf zurückkehren. "Lukas hat diese Woche sehr gut trainiert, wenn er das okay gibt, wird er starten. Er ist unser Kapitän", betonte Wimmer. Über einen Einsatz des zuletzt erkrankten Andreas Gruber wird nach dem Abschlusstraining entschieden, die Tendenz gehe aber in eine positive Richtung.
Hartberg befindet sich indes punktgleich mit Ried auf dem vorletzten Tabellenplatz. Mit der Leistung bei der 1:2-Derby-Niederlage gegen Sturm war Trainer Markus Schopp nicht unzufrieden, für couragierte Auftritte will er aber auch die nötigen Zähler einfahren. Das Duell gegen die Wiener Austria bringe zudem eine sehr spannende Ausgangsposition mit sich. "Wir treffen auf einen Gegner, der Punkte braucht, um in der Meistergruppe dabei zu sein. Wir möchten aber auch Punkte sammeln", betonte der Rückkehrer auf die Trainerbank des TSV.
Personell kann Schopp für das Gastspiel in Wien aus dem Vollen schöpfen. Es habe sich ein guter Konkurrenzkampf entwickelt, der es richtig schwer mache, Entscheidungen zu treffen, betonte der Coach mit Blick auf die Startaufstellung. Die vielen Ausfälle beim Gegner spielten in der Vorbereitung der Steirer keine Rolle. "Sie ändern nichts an unserer Grundidee", sagte Schopp.
Zusammenfassung
- Nach drei Erfolgen in den Highlight-Wochen zum Frühjahrsauftakt will Sturm den in der Fußball-Bundesliga ebenfalls makellosen Serienmeister Salzburg weiter unter Druck setzen.
- Dazu benötigen die Grazer in der 19. Runde am Samstag drei Punkte im Heimspiel gegen die zuletzt schwächelnde Austria aus Klagenfurt, die noch um einen Platz in der Meistergruppe kämpft.
- Einen solchen Platz will auch die Wiener Austria, die den TSV Hartberg empfängt.