Spätes Gegentor: Sturm verliert in Dortmund mit 0:1
Beim Vorjahresfinalisten Borussia Dortmund verteidigte Österreichs Meister am Dienstagabend vor über 81.000 Fans lange erfolgreich das Unentschieden, musste sich nach einem späten Tor von Donyell Malen in der 85. Minute aber mit 0:1 geschlagen geben.
Dabei hatten die Grazer durch Mika Biereth rund 20 Minuten vor Schluss eine gute Möglichkeit auf die Führung. Nach vier Spielen der Ligaphase bleibt der Bundesliga-Spitzenreiter damit weiterhin punktelos.
Weiter geht es für Sturm mit einem Heimspiel, am 27. November ist Girona in Klagenfurt zu Gast. Die Spanier unterlagen am Dienstag PSV Eindhoven mit 0:4.
Sturm vor Traumkulisse
Sturm war mit großer Vorfreude, aber einem klaren Ziel in den Ruhrpott gereist: Der große Name und die Kulisse sollten nicht zu sehr beeindrucken, betonten Spieler und Trainer vor einem echten Highlight der Klubgeschichte unisono.
Ilzer sah vor Anpfiff mit Blick auf die Tribünen nicht nur die berühmte gelbe, sondern auch eine "schwarze Wand". Über 6.000 Sturm-Fans sollen ihr Team begleitet haben - im Europacup waren es auswärts noch nie mehr gewesen.
Jusuf Gazibegović begann links außen, Max Johnston übernahm den rechten Part in der Außenverteidigung. Seedy Jatta sollte im Angriff neben Biereth seine Schnelligkeit einbringen und die ausgedünnte Defensive des Gegners bearbeiten.
Dortmund mit vielen Verletzten
Die von vielen Verletzungen geplagten Dortmunder warfen ihr gefühlt letztes Aufgebot aufs Feld. Nuri Şahin hatte nur sechs Feldspieler auf der Bank sitzen, die meisten davon aus der zweiten Mannschaft.
Marcel Sabitzer war nach seiner am Wochenende beim 2:1 gegen Leipzig erlittenen Wadenblessur wie angekündigt wieder dabei.
Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Flutkatastrophe in Spanien begann die Partie kurios. Malick Yalcouyé traf den anstürmenden Jamie Gittens unmittelbar nach Anpfiff leicht im Gesicht, der Engländer ging zu Boden.
Sabitzer beim BVB dabei
Nach einer kurzen Unterbrechung ging es endgültig los. Sturm setzte zum Pressing an, schnell war aber klar, dass sich die heimstarken Hausherren (fünf Ligasiege, 7:1 gegen Celtic in CL) wenig beeindruckt zeigten.
Sabitzer stand schon nach wenigen Minuten bei einem Kopfball völlig frei im Grazer Strafraum, verfehlte das Tor aber deutlich. In der Tonart sollte es weitergehen, Dortmund blieb am Drücker.
Erneut Sabitzer prüfte Kjell Scherpen nach einer Viertelstunde mit einem Schuss ins kurze Eck erstmals, der Niederländer parierte auch den Nachschuss von Maximilian Beier.
Erstes Lebenszeichen der Grazer
Kapitän Otar Kiteishvili gab kurz darauf mit dem ersten Torschuss der Grazer ein Lebenszeichen seiner Mannschaft ab. Die erste schwierige Phase hatte Sturm nach 20 Minuten überstanden und versuchte, Nadelstiche zu setzen.
Gazibegović probierte es per Kunstschuss aus spitzem Winkel, verfehlte das Kreuzeck knapp (31.). Defensiv blieben die Grazer gefordert, wobei Scherpen einen sicheren Rückhalt gab. Vereint wurde mit viel Laufarbeit versucht, das Zentrum dicht zu machen.
Zweimal wurde es vor dem Pausenpfiff noch brenzlig. Johnston sprang der Ball nach einer Hereingabe an den Oberarm, Absicht war dem Schotten nicht zu unterstellen.
Kiteishvili wichtig zur Stelle
Dann tankte sich Beier in eine ideale Schussposition, Kiteishvili rettete für seinen geschlagenen Keeper vor der Linie (43.). Ilzer sah den Ball in der Entstehung im Out und erhielt wegen Kritik die Gelbe Karte.
Für Jatta war die Partie nach 45 Minuten zu Ende, Bayern-Leihgabe Lovro Zvonarek übernahm. Am Spielgeschehen sollte sich wenig ändern. Dortmund suchte die Lücke, der entscheidende Pass oder zwingende Abschluss kam aber nicht zustande.
Nur drei Schüsse aufs Grazer Gehäuse wies die UEFA-Statistik nach einer Stunde auf, Sturm hatte jenen von Kiteishvili vorzuweisen.
Malen für Sabitzer eingewechselt
Niklas Geyrhofer kam bei Sturm für Johnston, bei Dortmund ging Sabitzer für Malen vom Feld. Sturm blieb stabil und hatte durch Biereth in der 71. Minute sogar die Chance auf die Führung. Der Däne konnte seinen Kopfball nach einer Gazibegović-Flanke aber nicht platziert setzen.
Dortmund hatte nun wenig Linie im Spiel. Ausgerechnet als sich das Remis abzeichnete, unterlief Emanuel Aiwu beim Herausspielen ein Fehlpass auf Malen.
Serhou Guirassy stand knapp nicht im Abseits, nach seiner Vorarbeit war der Niederländer zur Stelle. Eine Antwort darauf hatte Sturm nicht mehr.
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Zusammenfassung
- Sturm Graz verlor in der Champions League gegen Borussia Dortmund mit 0:1, nachdem Donyell Malen in der 85. Minute das entscheidende Tor erzielte.
- Trotz einer starken Verteidigungsleistung und einer guten Chance durch Mika Biereth bleibt Sturm Graz nach vier Ligaspielen punktelos.
- Mehr als 81.000 Fans verfolgten das Spiel, darunter über 6.000 Sturm-Anhänger, was einen Rekord für Auswärtsspiele im Europacup darstellt.