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Erste Streif-Abfahrt: Sarrazin siegt, Kriechmayer Siebenter

Eine Stunde verspätet und vor einem üblich prominenten Publikum fand am Freitag das Highlight des Ski-Weltcups, das Kitzbühel-Wochenende, seinen Anfang. Das Ringen um die "Goldene Gams" gewann der Franzose Cyprien Sarrazin. Hinter ihm: der Südtiroler Florian Schieder und der Schweizer Marco Odermatt.

Am schnellsten bezwang der Franzose Cyprien Sarrazin die Streif. Er kam als Mitfavorit nach Kitzbühel und wurde seiner Rolle gerecht. Der 29-Jährige, der erst seine 13. Weltcup-Abfahrt bestritt, legte waghalsig los und schnappte dem Südtiroler Florian Schieder (+0,05 Sekunden) die Führung weg.

Er hatte nach einem Traum-Lauf den Wengen-Doppelsieger und Favoriten Marco Odermatt (+0,34 Sekunden) von der Spitze gestoßen. Der Schweizer gings risikofreudig an, hatte aber Respekt, sagte er im Vorfeld. 

Für Sarrazin, der bereits die Bormio-Abfahrt und den Wengen-Super-G gewonnen hatte, war es der dritte Sieg in dieser Saison. "Es ist ein wunderbares Gefühl. Ich habe es sehr genossen, als ich die Ziellinie überquert habe. Ich habe mir gesagt, schrei so laut wie du kannst! Morgen werde ich keine Stimme haben, sorry", sagte Sarrazin im Zielraum. 

Nur Kriechmayer in den Top 10

Für die Österreicher verlief die erste Abfahrt auf der Streif durchwachsen. Das heißeste ÖSV-Eisen Vincent Kriechmayer legte zwar bei der Einfahrt in die alte Schneiße eine beachtliche Zwischenzeit hin, zum Ende leuchtete die Anzeigentafel aber rot auf. Er landete auf Platz sieben. "Selber Schuld", sagte Kriechmayer nach der Abfahrt im ORF-Interview. Der Speed habe gefehlt, meinte er. 

Seine Teamkollegen reihten sich hinter Kriechmayer ein. Daniel Hemetsberger startete als zweiter Läufer und sorgte für eine kurze Schrecksekunde. Er verdrehte bei der Steilhang-Ausfahrt in der Kurve und knallte beinahe in den Zaun. Für ihn ging sich nur mehr Platz 52 aus. 

Otmar Striedinger war nicht ganz auf Linie und fuhr mit einem Rückstand von 1,67 Hundertstel über die Ziellinie. Er war gesundheitlich angeschlagen, aber schlussendlich der zweitbeste Österreicher (Platz 21). Er habe schon "während der Fahrt gemerkt, dass ich nicht die Kraft habe, die ich gern hätte", sagte der Kärntner zum ORF.

Daniel Danklmaier rutschte nach einem Fehler aus und fiel aus dem Rennen. Christoph Neumayer (Platz 27) und Stephan Babinsky (Platz 31) lagen jeweils rund zwei Sekunden zurück. Raphael Haaser fuhr auf Rang 26, Stefan Eichberger landete auf Platz 41. 

Die besten Zehn:

  1. Cyprien Sarrazin
  2. Florian Schieder
  3. Marco Odermatt
  4. Ryan Cochran-Siegle
  5. Cameron Alexander
  6. Dominik Paris
  7. Vincent Kriechmayer
  8. Justin Murisier
  9. Arnaud Boisset
  10. Nils Allegre

Wegen leichten Schneefalls und schlechter Sicht auf Teilen der Strecke war der Start um eine Stunde auf 12.30 Uhr verschoben worden. Die Verhältnisse waren auch während des Rennens nicht optimal, jedoch herrschten keine irregulären Bedingungen vor.

Die Promi-Dichte war für Kitzbühel-Verhältnisse am Freitag überraschenderweise gering. Vor allem Polit-Prominenz von Sportminister Werner Kogler (Grüne) bis hin zu den Landeshauptleuten Tirols und Niederösterreichs bevölkerte die Ehrentribüne. Arnold Schwarzenegger ließ sich hingegen - wie gewohnt beim ersten Rennen - nicht blicken. Auch Allzeit-Promis und Adabeis wie "Skikaiser" Franz Klammer und Chartstürmer DJ Ötzi waren zugegen

Am Samstag folgt die zweite Abfahrt, am Sonntag dann der Slalom. Beide Rennen sind auf ORF1 & JOYN zu sehen. 

 

ribbon Zusammenfassung
  • Das Ringen um die "Goldene Gams" gewann am Freitag der Franzose Cyprien Sarrazin.
  • Hinter ihm: der Südtiroler Florian Schieder und der Schweizer Marco Odermatt.
  • Vincent Kriechmayer wurde Siebenter.