Speerwerferin Eder gewinnt erste Medaille für Österreich
Schon in London 2012 und in Rio de Janeiro 2016 holte sie Bronze. Vor drei Jahren in Tokio war die sehbehinderte Sportlerin als Vierte leer ausgegangen.
Gold ging an die überlegene Chinesin Yuping Zhao, die mit 47,06 m einen neuen Weltrekord aufstellte. An diese Weite kamen die Verfolger nicht annähernd heran, im Duell um Silber hatte Eder gegen die Russin Anna Kulinich-Sorokina (38,10 m), in Paris unter neutraler Flagge startend, das Nachsehen.
Vierte Paralympics
Die Steirerin vertrat Rot-weiß-rot bei den Weltspielen für Sportlerinnen und Sportler mit Beeinträchtigung bereits zum vierten Mal. "Es ist großartig, wieder Teil des österreichischen Teams zu sein.
"Es ist wie immer ein besonderes Erlebnis", sagte sie. Im Vergleich zu den Spielen in London und Tokio, wo sie auch im Kugelstoßen angetreten war, konzentrierte sich Eder diesmal komplett auf ihre Paradedisziplin. Ein Plan, der voll aufging.
Familie war zuhause
Familie und Freunde fieberten bei dem Saisonhighlight von zuhause aus mit. Im Gegensatz zu vielen anderen Aktiven brachte Eder keinen großen Fan-Anhang nach Paris. "Ich bin eine von wenigen Athletinnen, die niemanden von der Familie dabei braucht", erklärte Eder. "Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn ich weiß, dass meine Familie im Stadion sitzt."
Augenerkrankung
In ihrer Kindheit hatte Eder noch das komplette Sehvermögen. Eine Augenerkrankung im Alter von 15 Jahren führte schließlich zur Beeinträchtigung. Von dieser ließ sich Eder aber nicht lange aufhalten, bereits ein Jahr danach begann sie in Belarus Fünfkampf zu trainieren.
Im Laufe der Zeit fand sie Begeisterung für die Wurfdisziplinen in der Leichtathletik, zudem verlegte sie im Jahr 2003 ihren Lebensmittelpunkt nach Österreich.
Welt-Elite im Speerwurf
Auch zwei Jahrzehnte danach gehört die 44-Jährige noch zu den Weltbesten im Speerwurf. Dies stellte Eder mit den Gewinn der Silbermedaille bei der diesjährigen Weltmeisterschaft bereits eindrucksvoll unter Beweis. Insgesamt holte die zweifache Mutter bei Welt- und Europameisterschaften bereits neun Mal Edelmetall, in Paris folgte nun die dritte Krönung bei Paralympics.
Zusammenfassung
- Speerwerferin Natalija Eder gewann Bronze bei den Paralympischen Spielen in Paris mit einer Weite von 37,22 m.
- Gold ging an Yuping Zhao aus China, die mit 47,06 m einen neuen Weltrekord aufstellte, und Silber an Anna Kulinich-Sorokina mit 38,10 m.
- Eder nahm zum vierten Mal an den Paralympischen Spielen teil und hat bereits neun Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gewonnen.