Slowenischer Ausreißersieg bei Giro - Almeida souverän
Tratnik war Teil einer Gruppe, die den Favoriten um rund eine Viertelstunde enteilte. Für das Gesamtklassement spielte dies keine Rolle. Almeida kam am Ende als 28. mit knapp 13 Minuten Rückstand auf den Tagessieger im Ziel an. Der Portugiese untermauerte seine Ambitionen auf den Sieg mit einem Antritt auf der letzten Steigung, wodurch er zwei Sekunden auf seine Konkurrenten gutgeschrieben bekam. Patrick Konrad (32.) hielt sich in der Gruppe um Almeida auf, der Niederösterreicher liegt in der Gesamtwertung weiter auf Rang neun (+4:11). Landsmann Hermann Pernsteiner ist 15. (+9:53).
"Manchmal ist Angriff die beste Verteidigung. Das habe ich heute gemacht", sagte Almeida im Ziel. Der 22-Jährige liegt vor der schwierigen letzten Giro-Woche mit drei harten Bergetappen nun 17 Sekunden vor dem zweitplatzierten Niederländer Wilco Kelderman. Die übrigen Verfolger haben schon zumindest drei Minuten Rückstand. In der 17. Etappe am Mittwoch geht es in die Berge. Das 203 km lange Teilstück endet mit einer Schlusssteigung hinauf zum Wintersportort Madonna di Campiglio.
Dienstagvormittag hatten die Profis angesichts der nächsten Corona-Testreihe noch gebangt, ob der 103. Giro überhaupt fortgesetzt werden kann. Nachdem aber nur zwei von 492 Tests positiv ausfielen, wurde die Rundfahrt wie geplant fortgesetzt. Das Team UAE Emirates bestätigte in einer Mitteilung, dass sein Fahrer Fernando Gaviria positiv auf Covid-19 getestet wurde. Der Kolumbianer war im März schon einmal infiziert. Dem 26-Jährigen gehe es gut, er sei völlig asymptomatisch, hieß es. Infiziert ist auch ein Mitarbeiter des Rennstalls AG2R.
Zusammenfassung
- Der slowenische Außenseiter Jan Tratnik hat im Friaul als Mitglied einer ursprünglich 28 Fahrer großen Ausreißergruppe die 16. Etappe des Giro d'Italia gewonnen.
- Der Rad-Profi aus dem Team Bahrain-Merida setzte sich nach hügeligen 229 km von Udine nach San Daniele del Friuli sieben Sekunden vor dem Australier Ben O'Connor durch.
- Almeida kam am Ende als 28. mit knapp 13 Minuten Rückstand auf den Tagessieger im Ziel an.