Tadej PogacarAPA/AFP/Fabrice Coffrini

Tadej Pogačar dominiert Rad-WM-Straßenrennen

Der Slowene Tadej Pogačar hat seine Ausnahmestellung auch bei der WM eindrucksvoll untermauert und sich in Zürich erstmals den Titel geschnappt.

Der 26-Jährige griff am Sonntag bereits 100 Kilometer vor dem Ziel an, schloss schnell zu den Ausreißern auf, hängte seinen letzten Begleiter 50 Kilometer vor dem Ziel ab und fuhr solo zu Gold. Mit dem WM-Sieg fixierte Pogačar als dritter Fahrer der Geschichte die "Triple Crown" aus Giro d'Italia, Tour de France und WM-Straßenrennen.

Zuletzt war das 1987 dem Iren Stephen Roche gelungen. Als Erster hatte das Kunststück 1974 der legendäre Belgier Eddy Merckx geschafft. Pogačar triumphierte in der Schweiz nach 274 Kilometern und 4.300 Höhenmetern mit einer fabelhaften Solo-Show als erster Slowene in einem WM-Straßenrennen.

Kein Österreicher im Spitzenfeld

Die Österreicher kamen wenig überraschend nicht ins Spitzenfeld. Bester des ÖRV-Teams war Felix Großschartner mit sechseinhalb Minuten Rückstand an der 29. Stelle.

In der Schlussphase schien es, als würde Pogačar seinen einminütigen Vorsprung noch einbüßen. Doch der Vorjahresdritte hielt den ebenfalls bereits erschöpften Verfolgern auf dem hügeligen Rundkurs stand und gewann rund eine halbe Minute vor dem Australier Ben O'Connor.

Keine Medaille für Evenepoel

Bronze sicherte sich eine Minute zurück im Sprint der ersten Verfolgergruppe Titelverteidiger Mathieu van der Poel (NED). Doppel-Olympiasieger und Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel (BEL) ging als Fünfter leer aus.

"Ein unglaublicher Tag. Ich kann nicht fassen, was da heute passiert ist. Heuer ist alles wie geschmiert gelaufen. Nach dieser bereits perfekten Saison war die WM mein großes Ziel", sagte Pogačar. Sein Angriff 100 Kilometer vor dem Ziel sei nicht geplant gewesen. "Vielleicht war die Attacke dumm, aber zum Glück war Jan [Anm.: Tratnik] als Unterstützung da. Und ich habe bis zum Ende alles gegeben."

Historisches Jahr für Pogačar

Pogačar hatte im Mai bei seiner ersten Teilnahme in überlegener Manier den Giro gewonnen. Im Juli war er auch bei der Frankreich-Rundfahrt unantastbar und gewann die Tour zum bereits dritten Mal.

Bis Mitte Oktober wird Pogačar noch drei Eintagesrennen in Italien fahren, zum Abschluss gilt er bei der Lombardei-Rundfahrt mehr denn je als Top-Favorit. Den Klassiker hat er zuletzt dreimal in Serie für sich entschieden.

ribbon Zusammenfassung
  • Tadej Pogačar gewann das WM-Straßenrennen in Zürich und sicherte sich als dritter Fahrer in der Geschichte die "Triple Crown" aus Giro d'Italia, Tour de France und WM-Straßenrennen.
  • Felix Großschartner war der beste Österreicher und belegte den 29. Platz mit sechseinhalb Minuten Rückstand.
  • Bronze ging an Mathieu van der Poel, während Remco Evenepoel als Fünfter leer ausging.