Schröcksnadel nach Gold-Segen: "Besser geht es ja nicht"
"Wenn man da unzufrieden wäre, wäre es schon Frevel. Wir sind glücklich. Die Schweiz hat stärker begonnen als wir, aber am Schluss haben wir die Nase vorne mit den Goldmedaillen", sagte Schröcksnadel, der zweimal für einen Wochenendbesuch aus Tirol nach Cortina fuhr. Drei Medaillen durfte der 79-Jährige an Ort und Stelle miterleben. "Der Nationencup ist noch offen, da werden wir uns schwertun", attestierte er der Schweizer Konkurrenz diesbezüglich die bessere Ausgangsposition. "Aber für uns ist heuer die WM natürlich vorrangig."
Los ging der unerwartete Medaillenregen am Super-Donnerstag, den 11. Februar, mit Gold im Super-G durch Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher holte nach seinem ersten Erfolg am Sonntag auch noch die Abfahrt. Tags darauf entschied Marco Schwarz die Kombination für sich, auch der Kärntner schnappte sich dann eine zweite Medaille - Bronze im Riesentorlauf. Zum Abschluss krallte sich Adrian Pertl am Sonntag Slalom-Silber.
"Bei uns hat immer einer gestochen, in jedem Bewerb eigentlich. Das ist schon gut", sagte Puelacher. Nur im Parallel-Einzel sowie im Teambewerb ging Österreich leer aus. "Wenn man drei Goldene hat, plus eine Silberne und eine Bronzene, geht es nicht viel besser. Wir haben es alle miteinander auf den Punkt gebracht. Wir waren mannschaftlich nicht unbedingt gut, aber lieber bin ich am Podest als Fünfter, Sechster, Siebenter, Achter", stellte Puelacher fest und lobte sein Trainerteam: "Wir waren gut aufgestellt - ganz einfach."
Auf Damen-Seite regierte "Katharina die Große" unumschränkt. Katharina Liensberger gewann einen von lautstarker Kritik begleiteten Parallelbewerb - die 100. ÖSV-Goldmedaille -, legte Riesentorlauf-Bronze nach und entschied schließlich den Slalom für sich. Auf die Frage, ob er im Vorfeld auf so etwas spekuliert habe, meinte Damen-Chef Christian Mitter: "Wenn ich ein guter Spekulant wäre, wäre ich an der Wall Street wahrscheinlich." Die erste Woche habe für die Speed-Damen "ein bisschen zach" begonnen. "Aber wenn man genau hinschaut, waren wir auch immer irgendwo dabei", so Mitter.
Im Super-G war Tamara Tippler Siebente, in der Abfahrt Ramona Siebenhofer als ÖSV-Beste Fünfte. Die Steirerin musste sich auch in der Kombi und im Riesentorlauf mit dem fünften Platz begnügen. "Ansonsten waren wir eigentlich um die Medaillen dabei. Mehr können wir eh nicht machen", betonte Mitter. "Aber wir haben immer irgendwen am Start gehabt mit einer potenziellen Chance. Im Slalom haben wir eine starke Mannschaft."
Bei der ersten WM in Schröcksnadels Amtszeit, Saalbach-Hinterglemm 1991, hatten die ÖSV-Sportler und -Sportlerinnen ebenfalls fünf Goldene gemacht. "Das ist doch super. So wie es angefangen hat, hört es auf", merkte Schröcksnadel an. 2023 findet die WM in Courchevel-Meribel statt. "Ich werde wahrscheinlich schon hinfahren, klar. Ich bin ja weiter für den Skisport, wenn ich nicht mehr Präsident bin, spielt das auch keine Rolle. Wenn es Covid nicht gibt, bin ich dort."
Zusammenfassung
- Dementsprechend glücklich gab sich auch Ski-Verbandschef Peter Schröcksnadel, für den es die letzte WM als Präsident war.
- "Wir haben es alle miteinander auf den Punkt gebracht", sagte Andreas Puelacher, dessen Herren den Großteil der Medaillen scheffelten.
- Der Oberösterreicher holte nach seinem ersten Erfolg am Sonntag auch noch die Abfahrt.
- Die erste Woche habe für die Speed-Damen "ein bisschen zach" begonnen.