Salzburg nur noch 5 Punkte vor Rapid - LASK siegte wieder
Der Vorsprung von Red Bull Salzburg auf Rapid ist fünf Runden vor dem Ende der Fußball-Bundesliga-Meistergruppe auf fünf Punkte geschmolzen. Während die "Bullen" am Mittwoch auswärts gegen den WAC nur ein 0:0 erreichten, gewannen die Hütteldorfer beim TSV Hartberg 1:0. Neuer Tabellendritter ist der LASK, der mit dem Heim-4:0 über Sturm Graz den ersten Erfolg nach der Corona-Pause einfuhr.
WAC-Tormann Alexander Kofler brachte die "Bullen" mit einigen Paraden zur Verzweiflung. Damit endete auch eine weitere Serie der Truppe von Chefcoach Jesse Marsch, die zuvor in 37 Liga-Spielen in Folge immer getroffen hatte. Ein 0:0 hatte es zuletzt am 10. März 2019 zu Hause gegen Sturm Graz gegeben.
Salzburg-Trainer Jesse Marsch änderte seine Elf gegenüber dem 3:1-Sieg gegen den LASK an vier Positionen. Daka saß etwa zu Beginn nur auf der Bank, Zlatko Junuzovic war gar nicht dabei. Unabhängig davon gaben die Gäste in der Anfangsphase klar den Ton an, für einen Traumstart fehlten aber ein paar Zentimeter.
Marsch reagierte zur Pause mit einem Doppeltausch, versuchte die Offensive durch die Hereinnahmen von Daka und Karim Adeyemi zu beleben. Von der Charakteristik änderte sich wenig, der WAC stemmte sich mit aller Kraft dagegen, gefährlich wurde es hauptsächlich bei Standardsituationen. Bei einem Ramalho-Kopfball musste Kofler neuerlich all sein Können zeigen, fischte den Ball aus dem Kreuzeck (62.). In der 71. Minute war es wieder der WAC-Schlussmann, der sein Team vor einem Rückstand bewahrte, indem er einen Hwang-Abschluss parierte. Den Nachschuss brachte Adeyemi nicht aufs Tor, auch weil er gestört wurde. Damit blieben die Salzburger nach zwei Auswärts-Kantersiegen - 6:0 in Hartberg, 5:1 bei Sturm - nach der Corona-Pause erstmals in der Fremde ohne Schützenfest.
Rapid gewann das Auswärtsspiel gegen den TSV Hartberg dank eines Treffers von Taxiarchis Fountas (24.) mit 1:0. Dabei hatte die Partie für die Hütteldorfer denkbar schlecht begonnen. Schon nach einer Minute traf Hartbergs Lukas Gabbichler nach Ausrutscher von Stefan Schwab und Pass von Tobias Kainz die Stange. Drei Minuten später wurde ein gefährlicher Schuss von Lukas Ried gerade noch ins Tor-Out abgefälscht.
Als dann auch noch Kelvin Arase nach einem Zusammenstoß mit Kainz wegen des Verdachts auf Gehirnerschütterung vom Platz getragen werden musste, schien die grün-weiße Misere perfekt, zumal Goalie Tobias Knoflach nach dem Aufwärmen aufgrund einer Achillessehnenblessur hatte passen müssen. Damit kam in Abwesenheit des an Rückenproblemen laborierenden Richard Strebinger der etatmäßige Dreier-Keeper Paul Gartler zu seinem Debüt.
Trotz dieser Rückschläge überstanden die Rapidler Hartbergs Anfangsoffensive und schlugen mit ihrer ersten gelungenen Offensivaktion zu. Nach einer Flanke von Dejan Petrovic war Fountas mit der Schuhspitze vor Michael Huber am Ball, das Kunstleder hoppelte über die Fingerspitzen von Hartberg-Tormann Rene Swete ins lange Eck (24.).
Danach hatte Rapid die Partie unter Kontrolle, ohne Chancen herauszuspielen. Das änderte sich in der zweiten Hälfte, als Hartberg immer mehr Risiko nahm und die Wiener zu fahrlässig mit den sich bietenden Kontergelegenheiten umgingen. Entweder wurden Angriffe zu schlampig zu Ende gespielt oder gute Chancen ausgelassen, wie etwa durch Christoph Knasmüllner (54.), Koya Kitagawa (71.), den starken Yusuf Demir (74.), Ercan Kara (77.) und Thorsten Schick (86.). Dennoch blieb es beim Erfolg für die Hütteldorfer, die damit ihren vierten Sieg in Folge einfuhren und im siebenten Liga-Duell mit den Steirern zum zweiten Mal gewannen.
Der LASK betrieb nach den jüngsten Tiefschlägen Frustabbau und feierte gegen Sturm Graz einen 4:0-Heimsieg. Peter Michorl (8.), Dominik Frieser (25.) und Husein Balic (39.) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse, Joao Klauss traf zum Endstand (92.).
Die Gastgeber starteten voller Elan, kauften den Steirern mit körperbetontem Spiel die Schneid ab und gingen schnell in Führung. Rene Renner spielte einen Lochpass auf Balic, nach dessen Hereingabe schoss Sturm-Kapitän Stefan Hierländer den Ball auf seinen am Boden liegenden Goalie Jörg Siebenhandl, und Michorl musste nur noch abstauben. In der 24. Minute wehrte der Sturm-Keeper einen Weitschuss von Gernot Trauner zur Ecke ab, unmittelbar danach aber war Siebenhandl neuerlich geschlagen. Der 30-Jährige konnte einen Kopfball von Marko Raguz nur kurz abwehren, Frieser stand goldrichtig und schoss zum 2:0 ein.
Die vorzeitige Entscheidung folgte in der 39. Minute. Trauner verlängerte einen Einwurf von James Holland in den Lauf von Balic, und es stand 3:0. Erst danach verzeichneten die Grazer ihre erste Offensivaktion, LASK-Schlussmann Alexander Schlager entschärfte einen Bogen-Kopfball von Otar Kiteishvili (44.).
In der zweiten Hälfte schalteten die Oberösterreicher ein bis zwei Gänge zurück und sparten bereits Kräfte für die nächsten Aufgaben. Dadurch hätte Sturm Resultatskosmetik betreiben können, doch Kiril Despodow brachte den Ball allein vor Schlager nicht im Tor unter (52.) und Ivan Ljubic setzte einen Volley von der Strafraumgrenze an die Stange (72.). Dafür durfte der LASK durch einen sehenswerten Fallrückzieher des eingewechselten Klauss (92.) noch einmal jubeln und schob sich mit dem ersten Sieg seit 8. März (1:0 in Mattersburg) am WAC vorbei auf Rang drei.
Zusammenfassung
- Der Vorsprung von Red Bull Salzburg auf Rapid ist fünf Runden vor dem Ende der Fußball-Bundesliga-Meistergruppe auf fünf Punkte geschmolzen.
- Während die "Bullen" am Mittwoch auswärts gegen den WAC nur ein 0:0 erreichten, gewannen die Hütteldorfer beim TSV Hartberg 1:0.
- Neuer Tabellendritter ist der LASK, der mit dem Heim-4:0 über Sturm Graz den ersten Erfolg nach der Corona-Pause einfuhr.
- Die vorzeitige Entscheidung folgte in der 39. Minute.