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Salzburg kassiert überraschende Niederlage gegen Linz

Meister Salzburg hat in der Fußball-Bundesliga völlig überraschend gegen Blau-Weiß Linz verloren. Der Aufsteiger siegte am Samstag beim Champions-League-Starter mit 1:0 (0:0). Für Salzburg endete eine Serie von 37 ungeschlagenen Bundesliga-Spielen.

Zu Hause waren die "Bullen" in der Liga seit Dezember 2020 in 45 Partien ohne Niederlage geblieben. In den übrigen Spielen gewann Klagenfurt gegen Schlusslicht Lustenau mit 1:0 (1:0). Der WAC siegte bei der WSG Tirol mit 3:2 (1:0).

Eine Woche nach dem 2:2 bei Sturm gab Salzburg also erneut Punkte ab, zudem endeten mehrere Serien. Coach Gerhard Struber schöpfte aus der vollen Kadertiefe, ließ neun Startelfkicker von Lissabon auf der Bank. Luka Sučić, dessen Knie im März operiert worden war, stand erstmals seit über einem halben Jahr wieder von Beginn an am Platz. Im Tor durfte sich erstmals seit seiner Dänemark-Leihe im Frühjahr wieder Nico Mantl versuchen.

Findungsphase

In dieser ungewohnten Formation benötigte Salzburg eine rund fünfzehnminütige Findungsphase, in die ein misslungener Versuch von BW-Stürmer Conor Noß aus guter Position fiel (9.). Dann aber sorgten Sekou Koita mit einem Flachschuss knapp links (15.) und Dijon Kameri knapp rechts am Tor vorbei (17.) für die ersten Abschlüsse der Hausherren.

Sučić prüfte Nicolas Schmid aus der Ferne (20.), Koita schoss ebenso über das Tor (27.) wie Dorgeles Nene aus guter Position knapp vor dem Fünfer (43.). Die vielleicht beste Gelegenheit vereitelte Schmid mit einer Fußabwehr gegen Sučić (36.).

Blau-Weiß konnte mit schnellen Umschaltaktionen einige Nadelstiche setzen. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Noß nach einem Fehlpass von Innenverteidiger Kamil Piatkowski die Riesenchance auf die Führung am Fuß, verfehlte das lange Eck aber um einen guten Meter (52.).

Wenig später wurde der Deutsch-Ire fast zur tragischen Figur, als er erst an Mantl scheiterte (58.) und dann knapp über die Querlatte zielte. (59.).

Favoriten ließen Souveränität vermissen

Die haushohen Favoriten ließen in dieser Phase ihre Souveränität völlig vermissen und fingen sich nach einer neuerlichen Fehlleistung Piatkowskis das 0:1 ein. Der Ball gelangte via Noß zu Ronivaldo, der das Spielgerät gefühlvoll von der Strafraumgrenze ins lange Eck schlenzte.

Struber reagierte mit einem Vierertausch, eine echte Gegenoffensive der völlig enttäuschenden Gastgeber ließ aber auf sich warten. Im Finish verteidigten Schmid bei einem Ratkov-Köpfler (93.) sowie leidenschaftlich verteidigenden Linzer dann erfolgreich die Sensation. Für Sturm Graz eröffnet sich damit die Chance, am Sonntag mit einem Sieg bei Rapid an die Tabellenspitze zu klettern.

In Klagenfurt schob sich die dortige Austria mit einem 1:0-Heimsieg über Austria Lustenau auf Platz vier vor. Der Gastgeber bestimmte nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zusehends das Spielgeschehen und wurde immer gefährlicher. Jonas Arweiler (18.) schoss aber zentral und damit ungefährlich aufs Tor, eine Direktabnahme von Simon Straudi (20.) landete im Außennetz.

Die dritte Chance brachte die verdiente Führung. Nach einer Hereingabe von Sinan Karweina spitzelt Lustenau-Verteidiger Anderson im Zweikampf mit Arweiler den Ball ins eigene Tor (21.).

Wenig später jubelte die Elf von Peter Pacult neuerlich, aber zu früh. Ein Treffer von Karweina wurde nach VAR-Check wegen Handspiel des Torschützenführenden aberkannt (29.). Erst danach wurde auch Lustenau zumindest ein bisschen gefährlich, Nikolai Baden Frederiksen schoss an die Außenstange (33.) und über das Ziel (37.).

Lustenau kam personell unverändert, aber mit viel Elan aus der Kabine. Anthony Schmid hatte die Chance auf den Ausgleich, verzog jedoch knapp. Es war aber nur ein kurzes Strohfeuer, die Klagenfurter bekamen vor nur 2.763 Zuschauer:innen die Partie schnell wieder unter Kontrolle.

Mit vier Wechseln versuchte Lustenau-Trainer Markus Mader in der Schlussviertelstunde noch die Wende herbeizuführen, sein Team kam aber nur noch zu einer guten Möglichkeit. Der eingewechselte Jonathan Schmid scheiterte an Torhüter Phillip Menzel (79.).

WAC feiert zweiten Sieg der Saison

Im dritten Spiel des Tages feierte der WAC gegen Tirol seinen zweiten Sieg in dieser Saison. Die Wolfsberger erwischten einen perfekten Start in die Partie. Nach einer Freistoßflanke von Jonathan Scherzer brachte die WSG den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Augustine Boakye (7.) schloss mit einem Volley aus rund 15 Metern ins lange Eck ab. Danach schaffte er keine Mannschaft, auch nur halbwegs gefährliche Situationen zu kreieren.

Die zweite Hälfte hatte deutlich mehr zu bieten. Bald nach Wiederanpfiff spielte Mohamed Bamba einen Doppelpass mit Thomas Sabitzer, ließ David Gugganig aussteigen und versenkte den Ball im langen Eck (48.). Die Antwort der Tiroler folgte prompt: Julius Ertlthaler (51.) bezwang WAC-Keeper Hendrik Bonmann mit einem sehenswerten Schlenzer.

In der 58. Minute vernebelte Sabitzer nach Vorarbeit von Boakye mit einem Fehlschuss aus kurzer Distanz die Top-Gelegenheit auf das 3:1 für den WAC. Die Rechnung dafür bekam die Mannschaft von Coach Manfred Schmid wieder kurz darauf präsentiert. Ertlthaler flankte zur Mitte, die WAC-Abwehr stellte sich ungeschickt an und Nik Prelec stellte auf 2:2.

In der Folge kämpfte der WAC um das Siegestor, hatte aber vorerst zweimal Pech mit Aluminium. Die Offensivbemühungen der Kärntner wurden schließlich doch noch belohnt. Der kurz zuvor eingewechselte Justin Forst beging ein Handspiel, den dafür verhängten Elfmeter verwertete Bernhard Zimmermann (94.) wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff.

ribbon Zusammenfassung
  • Meister Salzburg hat in der Fußball-Bundesliga völlig überraschend gegen Blau-Weiß Linz verloren.
  • Der Aufsteiger siegte am Samstag beim Champions-League-Starter mit 1:0 (0:0).
  • Für Salzburg endete eine Serie von 37 ungeschlagenen Bundesliga-Spielen.
  • In den übrigen Spielen gewann Klagenfurt gegen Schlusslicht Lustenau mit 1:0 (1:0).
  • Der WAC siegte bei der WSG Tirol mit 3:2 (1:0).