APA/APA/EDGAR SCHÜTZ/EDGAR SCHÜTZ

Rapid kündigt Stadionverbote für Randalierer an

Rapid hat nach den Vorfällen rund um das 343. Wiener Fußball-Derby am Sonntag gegen die Austria (2:1) unter anderem Stadionverbote angekündigt. Außerdem sei man in engem Kontakt mit der Bundesliga, Sicherheitsdiensten und den zuständigen Behörden wie der Landespolizeidirektion Wien, hieß es in einer Club-Aussendung am Montagnachmittag. Unterdessen wurde ein Mitarbeiter der Hütteldorfer mit sofortiger Wirkung dienstfrei gestellt.

Wie auf im Internet kursierenden Videos zu sehen ist, beteiligte sich die betreffende Person aktiv an gewalttätigen Aktionen. Man werde den Vorfall untersuchen und den Mitarbeiter befragen, teilte Rapid mit.

Zu den möglichen Sanktionen gegen Randalierer hieß es in der Aussendung: "Personen, die sich eines groben Fehlverhaltens schuldig gemacht haben, insbesondere durch Zünden von Böllern, Werfen von pyrotechnischen Gegenständen oder Stürmen des Spielfeldes, werden seitens des SK Rapid mit den dafür gültigen Sanktionen belegt. Das sind (a) die Verhängung eines unbefristeten Hausverbots im Allianz Stadion, (b) die Beantragung eines bundesweiten Stadionverbots sowie gegebenenfalls der Entzug von Mitgliedschaft und Jahreskarte."

Die Hütteldorfer betonten außerdem, man habe in dieser Saison vor dem Derby fast 125.000 Zuschauer im Allianz Stadion begrüßt und dabei bewiesen, "dass die Heimstätte des SK Rapid grundsätzlich ein sicherer Veranstaltungsort ist. Umso bedauerlicher ist es, dass es am späten Sonntagnachmittag zu diesen Vorfällen kam und vor allem brandgefährliche Böller/Knallkörper in den Gästesektor des Stadions gelangen konnten und abgefeuert wurden. Wie dies trotz einer großen Anzahl von Sicherheitspersonal und Exekutive passierte, ist ebenso ein wichtiger Teil der Aufarbeitung der Ereignisse."

Von der Austria lag am Montag zunächst keine Stellungnahme vor. Für Dienstag ist eine Pressekonferenz vor dem Nachtragsmatch gegen Sturm Graz angesetzt, daran teilnehmen wird auch Finanzvorstand Harald Zagiczek. Auf Twitter schrieben die Favoritner, man stehe mit der Bundesliga und Rapid in Kontakt, "um weitere Schritte und Maßnahmen zu evaluieren".

Bereits reagiert hat die aktive Fanszene der Austria. In einer Mitteilung am Montag zeigte man sich durchaus selbstkritisch und schrieb von einem "völlig außer Kontrolle geratenen Einsatz von Leuchtspurgeschossen, Böllern und bengalischen Fackeln". Außerdem hieß es: "Bereits in Ober St. Veit gab es deutliche Durchsagen der Vorsänger, die Böllerei zu unterlassen, nachdem bereits in den U-Bahnstationen ein Missbrauch festgestellt wurde. Während des Spiels war die Lage stets unübersichtlich; es ließ sich nicht feststellen, woher die Böller kamen und somit konnte man auch nicht auf diejenigen einwirken, die welche geworfen haben."

Das Werfen von Pyrotechnik diverser Art im Stadion sei "weiterhin ein klares No-Go", war in dem Schreiben zu lesen. "Sowohl im Gästesektor als auch auf der Haupttribüne befinden sich Familien mit Kindern und Frauen, die niemals das Ziel einer Gefährdung werden dürfen."

Als Conclusio blieb, "dass die aktuelle Handhabe mit dem 'Vertrauensvorschuss' nicht mehr funktioniert". Daher sehe man sich als "Mitglieder der Fanszene" gezwungen, "bei künftigen Derbys stichprobenartige Kontrollen durchzuführen". Der Brief schloss mit der Aufforderung: "Lasst uns gemeinsam versuchen, die Böller ein für alle Mal aus den Stadien zu verbannen."

ribbon Zusammenfassung
  • Rapid hat nach den Ausschreitungen beim 343. Wiener Derby gegen die Austria (2:1) Stadionverbote für Randalierer angekündigt und arbeitet eng mit der Bundesliga und Sicherheitsbehörden zusammen.
  • Ein Rapid-Mitarbeiter wurde dienstfrei gestellt, da er aktiv an den gewalttätigen Aktionen beteiligt war, wie auf im Internet kursierenden Videos zu sehen ist.
  • Die Austria zeigte sich selbstkritisch und kündigte stichprobenartige Kontrollen bei künftigen Derbys an, um den Einsatz von Pyrotechnik zu verhindern.