Pogačar feiert historischen Tour-Erfolg
Der 25-Jährige gewann das abschließende Zeitfahren von Monaco über die Anstiege La Turbie und Col d'Eze nach Nizza haushoch vor Jonas Vingegaard Hansen und Remco Evenepoel. Die beiden landeten auch im Endklassement deutlich hinter Pogačar auf den Ehrenplätzen. Felix Gall beendete die Frankreich-Rundfahrt nach einem schlechten Schlusstag auf Platz 14.
Entäuschendes Zeitfahren
Gall verlor im finale Kampf gegen die Uhr über 33,7 Kilometer als lediglich 103. über sieben Minuten auf Pogačar, der auch schon bei seinem klaren Giro-d'Italia-Sieg im Mai sechs Tagessiege gefeiert hatte. Der 25-Jährige fixierte das erste Double aus Italien- und Frankreich-Rundfahrt in einem Kalenderjahr seit Marco Pantani 1998.
"Das ist unglaublich. Die Tour zu gewinnen, ist ein anderes Level. Und dazu noch das Double ist noch ein anderes Level" sagte Pogačar und ergänzte: "Das ist die erste Tour, in der ich jeden Tag voller Zuversicht war. Ich hatte keinen schlechten Tag. Ich bin sehr glücklich. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich nach zwei harten Jahren bei der Tour. Dieses Jahr ist alles perfekt gelaufen."
Dritter Tour-Triumph
Pogačar hält nach fünf Tour-Teilnahmen bei bereits 17 Etappenerfolgen. Das Gelbe Trikot des Gesamtsiegers hatte er auch schon 2020 und 2021 erobert, danach war zweimal Vingegaard jeweils vor ihm siegreich gewesen. Heuer war der Däne nach einem schweren Sturz um Frühling nicht ideal vorbereitet angetreten.
Pogačar gewann die 111. Auflage der Frankreich-Rundfahrt über sechs Minuten vor Vingegaard. Dieser hatte sich mit seiner Visma-Mannschaft gegen Pogačar und dessen dominantes UAE-Team nach Kräften, aber letztlich vergeblich gewehrt.
Evenepoel auf Podium
Auf Rang drei landete bei seinem Tour-Debüt deutlich hinter Vingegaard der Belgier Evenepoel. Der Zeitfahrweltmeister aus dem Soudal-Rennstall durfte sich wie Vingegaard über einen Etappensieg freuen.
Während die besten drei und die anderen Trikotgewinner Biniam Girmay (Punkte) sowie Richard Carapaz (Berg) mit dem abtretenden Etappen-Rekordsieger Mark Cavendish gefeiert wurden, gab es an der Cote d'Azur auch enttäuschte Gesichter. Einer, der die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, war Gall.
Top 10 deutlich verpasst
Der Osttiroler landete ein Jahr nach seinem sensationellen Königsetappensieg und dem achten Gesamtrang nicht wie erhofft im Spitzenfeld. Am Schlusstag verlor er noch eine Position, auf Pogačar fehlten letzten Endes 46 Minuten, auf die Top 10 war es eine Viertelstunde.
Gall lag zwei Wochen auf Kurs in Richtung Top-10-Platz, in den entscheidenden Alpenetappen kam der mit großen Ambitionen angetretene Kletterspezialist aber nicht mehr mit den Besten mit. In den drei Wochen war ein achter Etappenrang das Top-Ergebnis des 26-Jährigen, der in den beiden Zeitfahren besonders viel Zeit verlor.
Video: Gall schreibt Radsport-Geschichte
Kein Erfolg für Red Bull
Seine Decathlon-Mannschaft gehörte ohne Etappensieg wie Red Bull - BORA - hansgrohe mit Marco Haller zu den Verlierern. Der österreichisch-deutsche Rennstall hatte nach dem Verletzungs-Aus von Primož Roglič in der Schlusswoche gegen Pogačar und Co. wenig zu melden.
Zusammenfassung
- Tadej Pogačar gewann seinen dritten Tour de France Titel und den sechsten Etappensieg. Er erzielte das erste Double aus Italien- und Frankreich-Rundfahrt seit 1998.
- Felix Gall beendete die Tour auf Platz 14 nach einem enttäuschenden letzten Tag. Im abschließenden Zeitfahren verlor er über sieben Minuten auf Pogačar.
- Pogačar gewann die Tour über sechs Minuten vor Jonas Vingegaard Hansen, der Zweiter wurde. Remco Evenepoel landete auf Platz drei.