Ofner verliert Paris-Achtelfinale gegen Tsitsipas glatt
"Heute war das größte Problem, dass ich einfach körperlich nicht mehr hundert Prozent da war", lautete Ofners erster Kommentar zum Match. "Es ist generell gegen so einen Spieler richtig schwierig. Aber wenn ich wirklich ein gutes Match spiele und hundertprozentig fit bin, dass ich so einen mit meinem Spiel sicher ärgern kann." Am Ende gab es aber keinen Grund Trübsal zu blasen. "Mit einem Satz würde ich sagen, dass das unmenschliche zwei Wochen waren."
Inklusive Qualifikation hatte Ofner bis ins Achtelfinale 13:21 Stunden auf dem Platz verbracht, am Sonntag war die Kombination dieser Strapazen mit Weltklassemann Tsitsipas zu viel. Der Schützling von Wolfgang Thiem und Touring-Coach Stefan Rettl war letztlich weit davon entfernt, sich als erster Qualifikant seit Marcello Filippini 1999 ins Paris-Viertelfinale zu spielen. "Die dritte Runde mit den fünf Sätzen habe ich schon ziemlich gemerkt", gestand Ofner. "Ich habe alles versucht, vielleicht einen Satz zu machen. Im ersten Satz eine kleine Chance, sonst war nicht viel zu machen."
Ofner begann stark und nutzte eine anfängliche Unsicherheit des Griechen gleich zum Break im Auftaktspiel. Ofner ging mit 2:0 bzw. 3:1 in Führung, musste dann aber zum 3:3 selbst den Aufschlag abgeben. Im siebenten Game hatte Ofner nach einem Doppelfehler von Tsitsipas einen Breakball, den er nicht nutzen konnte. Bei 4:5 wehrte Ofner noch drei Satzbälle ab und stellte auf 5:5, doch bei 5:6 nutzte dann Tsitsipas nach 50 Minuten seinen vierten Satzball zum Break und Satzgewinn.
Im zweiten Durchgang gelang Tsitsipas das erste Break und zwar zum 4:2. Das war auch schon die Entscheidung zugunsten des Favoriten und zweifachen Major-Finalisten. Nach nur 27 Minuten war der zweite Satz schon vorüber und Ofner auf der Verliererstraße.
Gleich zu Beginn von Satz drei musste Ofner gleich wieder den Aufschlag zum 0:1 abgeben. Damit waren die Weichen zur glatten Niederlage endgültig gestellt, Tsitsipas war nicht mehr aufzuhalten. Ofner, dem auch immer mehr die Luft ausging, gelang nicht einmal mehr ein Game, Tsitsipas nutzte den dritten Matchball. Es war die dritte Niederlage im dritten Duell mit einem Top-Ten-Spieler für Ofner (zuvor zweimal gegen Alexander Zverev/GER).
Tsitsipas präsentierte sich stark und war auf dem Weg in sein siebentes Major-Viertelfinale (das dritte in Roland Garros) nicht zu stoppen. "Ich möchte Sebastian zu seinem Lauf gratulieren. Er hat viele Matches spielen müssen, um in die vierte Runde zu kommen", zollte Tsitsipas noch auf dem Court Suzanne Lenglen, dem zweitgrößten der Roland-Garros-Anlage, dem Steirer Respekt. "Ich weiß, wie das ist und habe das ja selbst erlebt."
Tsitsipas trifft nun im Viertelfinale auf Topfavorit Carlos Alcaraz aus Spanien. In diesem Match wird er der Außenseiter sein, er hat auch in bisher vier Partien nicht gewonnen.
Für Ofner gibt es nun eine verdiente Pause, er wird beim Rasen-Challenger in Ilkley (GBR) ab 18. Juni wieder einsteigen. "Ich muss jetzt ein paar Tage runterkommen, das verarbeiten, genießen und dann wieder mit dem Training starten." Danach steht die Qualifikation in Wimbledon auf dem Plan.
Zusammenfassung
- Sebastian Ofner hat am Sonntag sein siebentes Spiel in Paris inklusive Qualifikation im Achtelfinale der French Open verloren.
- Der 27-jährige Steirer musste sich dem als Nummer fünf gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas nach guter Gegenwehr im ersten Satz letztlich glatt mit 5:7,3:6,0:6 beugen.
- Im zweiten Durchgang gelang Tsitsipas das erste Break und zwar zum 4:2.
- Es war die dritte Niederlage im dritten Duell mit einem Top-Ten-Spieler für Ofner.