Nordische Ski-WM
ÖSV-Kombinierer jubeln mit Verspätung über Mixed-Bronze
Das Quartett Stefan Rettenegger, Claudia Purker, Lisa Hirner und Johannes Lamparter durfte am Freitag mit einstündiger Verspätung über Bronze jubeln.
Ein hartes Manöver von Lamparter im Zielsprint gegen Ryota Yamamoto hatte für einen Protest Japans wegen Behinderung gesorgt.
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Gold ging überlegen an die favorisierten Norweger vor Deutschland. Das ÖSV-Team hatte nach dem Springen den vierten Platz belegt, im Langlauf setzte sich Lamparter im Zielsprint letztlich 0,2 Sekunden vor Yamamoto durch.
Protest von Japan erfolglos
Wegen eines späten Richtungswechsels von Lamparter protestierten die Japaner, es folgten lange Diskussionen. ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher, Cheftrainer Christoph Bieler und auch Lamparter sowie Yamamoto mussten bei der Jury vorsprechen und die Aktion argumentieren.
"Am Ende war für die Jury klar, dass es keine große Behinderung war", erklärte FIS-Renndirektor Lasse Ottesen die Entscheidung im ORF. Es sei nicht einfach gewesen, "wenn man einen Protest bekommt, muss man es richtig machen", ergänzte der Norweger.
"Leider hat es lange gedauert, aber am Schluss haben wir, glaube ich, richtig entschieden", so Ottesen.
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Kontrolle "zu lange gedauert"
ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer hatte Verständnis für den Protest der Japaner und kritisierte das Vorgehen der Offiziellen: "Natürlich hat es zu lange gedauert", sagte Scherer, der sich zudem über "juryfremde Personen" im Raum ärgerte.
Mehr als eine Stunde nach Rennende war das Ergebnis erst offiziell, weshalb die Siegerehrung im Granåsen Skisenter vor leeren Rängen stattfand. Auch die obligatorische Pressekonferenz nach der Medaillenentscheidung wurde abgesagt.
Die Freude beim ÖSV-Quartett war jedenfalls groß, auch wenn zwischenzeitliche Zweifel die Freude über den Erfolg auf der Loipe gedämpft hatten. "Direkt beim Zieleinlauf war es schon ein seltsames Gefühl", sagte Bieler.
Zusammenfassung
- Das österreichische Mixed-Team der Kombinierer gewann bei der nordischen Ski-WM in Trondheim Bronze, nachdem ein Protest Japans den Jubel um eine Stunde verzögerte.
- Johannes Lamparters Manöver im Zielsprint gegen Ryota Yamamoto führte zu einem Protest, der jedoch von der Jury abgelehnt wurde, da keine große Behinderung vorlag.
- Trotz der Verzögerung war die Freude beim ÖSV-Quartett groß, auch wenn die Siegerehrung vor leeren Rängen stattfand.